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Nach Pleite von Kika/Leiner: Werden Möbel in Österreich nun teurer?

Von nachrichten.at/apa, 30. November 2024, 07:19 Uhr
++ THEMENBILD ++ M…BELKETTE KIKA / LEINER
Ohne Wettbewerb könnten als Folge der Marktkonzentration höhere Preise auf Kundinnen und Kunden zukommen, sagte die Generaldirektorin der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), Natalie Harsdorf Bild: HELMUT FOHRINGER (APA)

WIEN. Nach der neuerlichen Pleite der Möbelkette Kika/Leiner drohen in Österreich mit der XXXLutz-Gruppe (Mömax, Möbelix) und Ikea nur zwei große Anbieter übrig zu bleiben.

Ohne Wettbewerb könnten als Folge der Marktkonzentration höhere Preise auf Kundinnen und Kunden zukommen, sagte die Generaldirektorin der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), Natalie Harsdorf, zur APA. "Aber wenn es keine Alternativen gibt, kann die BWB auch den Wettbewerb nicht sozusagen herzaubern", so Harsdorf.

"Wenn es auf einem Markt so eine hohe Konzentration gibt und so wenig Wettbewerb, dann macht mich das als Wettbewerbshüterin natürlich sehr unglücklich, weil in der Regel damit negative Konsequenzen für die Konsumenten verbunden sind", erklärte die Behördenleiterin. Wenn der Wettbewerb funktioniere, sollten nach dem Ausscheiden eines Marktteilnehmers neue Player eintreten, aber es gebe Markteintrittsbarrieren. So müsse ein neuer Anbieter eine gewisse Größe erreichen, um wettbewerbsfähig sein zu können und er brauche funktionierende Lieferketten. Der Möbelhandel sei ein Bereich, der "relativ statisch" sei, so Harsdorf.

Zukunft von Kika/Leiner entscheidet sich bis Mitte Jänner

Nach der Insolvenz von Kika/Leiner entscheidet sich in den nächsten Wochen bis Mitte Jänner, ob und wie es weitergeht. Der Insolvenzverwalter muss prüfen, ob eine positive Fortbestandsprognose für das Unternehmen möglich ist und ob es eventuell einen Investor, etwa ein Möbelhändler aus dem Ausland, gibt, der nach Österreich expandieren will.

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Schon nach der Insolvenz im Vorjahr waren im Sommer 2023 23 der damals noch 40 Möbelhäuser geschlossen worden. 11 der ehemaligen Kika/Leiner-Immobilien hat kürzlich die XXXLutz-Gruppe gekauft. Laut Unternehmensangaben würden XXXLutz-Rechtsanwälte prüfen, ob eine Anmeldung bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) notwendig sei.

Harsdorf sagte zur APA, es sei von XXXLutz für die Immobilienkäufe bisher keine Anmeldung erfolgt. Die Kartellbehörde prüfe aber derzeit, ob "in den laufenden Konstellationen eine Anmeldepflicht gegeben gewesen wäre". Es gibt noch keine inhaltliche Prüfung, "aber was klar ist, dass wenn ich ein Unternehmen habe, das eine sehr mächtige Marktstellung hat, dann greift auch das Marktmachtmissbrauchsverbot", erklärte Österreichs oberste Wettbewerbshüterin.

Laut dem Marktforscher RegioData hat XXXLutz schon heute einen Marktanteil von 34 Prozent, gefolgt von Ikea mit 19 Prozent und Kika/Leiner mit 13 Prozent.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Friz (488 Kommentare)
am 30.11.2024 13:50

Bedingt durch die penetrante Werbung sind und bleiben XXXLutz, Mömax, Möbelix, Poco, Conforama, LIPO, Pfister, Sparkauf, Svoboda, Möbel Hubacher, Lesnina XXXL und Aiko XXXL Sperrgebiete für mich und meine Familie.

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Maxi-milian (781 Kommentare)
am 30.11.2024 11:23

IKEA fährt aus meiner Sicht eine eigene Linie mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und Tischler sind ohnehin separat zu betrachten. Aber sonst sind wir bei Möbeln schon immer ein Hochpreisland. Ein hoher Anteil des Kaufpreises geht doch alleine für erdrückende Werbung und Verkaufstempel drauf. Erschwerend und riskant kommen verhältnismäßig hohe und nicht gesicherte Anzahlungen dazu.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.249 Kommentare)
am 30.11.2024 20:31

Der Elchladen hat aber schon sehr "preisoptimiert".
Im SWR gab es mal eine Doku, wo ältere und aktuelle Billys und Klippans von Tischlern und Polsterern zerlegt wurden: Mit der Qualität ging es stark bergab. Oft nur noch Pappe...

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dobisam (1.153 Kommentare)
am 30.11.2024 11:11

Laut den aufgeführten Marktanteilen von 34%, 19% und 13% (LUTZ, IKEA und Möbel LEINER) bleiben meiner Rechnung noch 44% Marktanteile durch kleinere Möbelhändler bzw, Tischler übrig. Somit ist für mich eine Marktbeherrschung durch den Wegfall des 13% Anbieters nicht ersichtlich, vielmehr könnte es zu Stärkung der kleineren Anbieter kommen. Dabei ist aber die Lebenseinstellung "Geiz ist Geil" eher hinderlich.

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