Mondi-Chef wechselt zu Mayr-Melnhof
WIEN. Wackelt mit dem Wechsel des Innviertler Managers Peter Oswald auch der Wiener Mondi-Sitz?
Der Wechsel des Innviertler Managers Peter Oswald (57) von der Spitze des südafrikanisch-britischen Papierkonzerns Mondi zur österreichischen Mayr-Melnhof Karton lässt Stimmen lauter werden, die den Wiener Mondi-Sitz infrage stellen. Mondi hat auch in Johannesburg (Südafrika) und London Hauptsitze. Eine Stellungnahme des Konzerns dazu war bis zum Abend nicht zu bekommen.
Gewiss ist, dass die Person des Peter Oswald, der 28 Jahre Branchenerfahrung vorweisen kann und maßgeblich zum Wachstum des Mondi-Konzerns beigetragen hat, mit der Entscheidung, Wien als Zentrale zu behalten, verbunden war. Die 1967 gegründete Mondi-Gruppe entstand aus Mondi Südafrika und den österreichischen Zukäufen Frantschach und Neusiedler. Heute beschäftigt das Unternehmen in Wien rund 600 Mitarbeiter. Der primäre Börseplatz für Mondi ist Johannesburg, die Zweitlistung in London.
Was Oswald zum Wechsel bewegt hat, bleibt Spekulation. Er stand nach mehr als zwei Jahrzehnten im Mondi-Konzern seit 2017 an der Spitze. Ab 1. April 2020 wird er den langjährigen Mayr-Melnhof-Vorstandschef Wilhelm Hörmanseder (65) ablösen, der im Übrigen auch aus Oberösterreich (Grieskirchen) stammt.
Oswald wird Vorstandsvorsitzender eines viel kleineren, doch ebenfalls börsenotierten Papierkonzerns. Mayr-Melnhofs Umsatz liegt bei 2,5 Milliarden Euro (Mondi 7,5) und die Beschäftigtenzahl bei 10.000, davon 1900 in Österreich (400 in Traun bei Tannpapier). Mondi zählt weltweit rund 26.000 Mitarbeiter. Für Mayr-Melnhof ist Oswald freilich der Joker. "Mit seiner internationalen Industrie-Expertise ist Oswald für uns die ideale Besetzung", sagte Aufsichtratsvorsitzender Rainer Zellner. (uru)
«Für Mayr-Melnhof ist Oswald freilich der Joker»
https://www.bbc.com/news/uk-wales-51068613