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Mit gefälschten Schecks 250 Millionen Euro abgehoben

08. August 2020, 00:04 Uhr
Mit gefälschten Schecks 250 Millionen Euro abgehoben
Martin Pucher werde "den Strafverfolgungsbehörden weiterhin für eine umfassende Aufklärung und Aufarbeitung der Geschehnisse zur Verfügung stehen", schreibt sein Anwalt. Bild: GEPA

MATTERSBURG/WIEN. Republik droht Rückzahlung von Steuern für Scheingewinne.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen im Zuge des Bilanzskandals der Commerzialbank Mattersburg stehen deren Ex-Chef Martin Pucher und dessen Kollegin K. Sie wurden bisher zweimal von der Korruptionsstaatsanwaltschaft und dem Landeskriminalamt einvernommen. Beide haben die Verantwortung für die Vorkommnisse übernommen. Laut "Standard" gab es bei der Bank 500 gefälschte Konten und erfundene Bilanzposten über 688 bis 800 Millionen Euro Bilanzsumme.

Prüfer waren "nahe dran"

Sie hätten sich selbst nicht bereichert, hätten die zwei Ex-Banker bei ihrer Einvernahme ausgesagt, für sie gilt die Unschuldsvermutung. Es sei aber viel Geld aus der Bank geflossen, nicht zuletzt für das Sponsoring des Fußballklubs Mattersburg, dessen Präsident Pucher war.

Pucher soll in den vergangenen zehn Jahren 250 Millionen Euro mit gefälschten Barschecks abgehoben haben. Ein Großteil davon dürfte wieder in der Bank gelandet sein. Getarnt als Zins- und Tilgungszahlungen für die gefälschten Kredite, um zu belegen, dass diese nicht wertberichtigt werden müssten. Nach einer Prüfung der Bank im Jahr 2015 soll sich das Volumen dieser Luftgeschäfte weiter massiv erhöht haben.

Bei dieser von der Finanzmarktaufsicht (FMA) bei der Nationalbank beauftragten Prüfung sollen die Bankenaufseher schon sehr knapp dran gewesen sein, gefunden haben sie aber damals nichts. Den von einem Whistleblower behaupteten Schaden hätten sie außerdem für unplausibel und unwahrscheinlich gehalten. Es soll bei der damaligen Prüfung um Kreditkonten gegangen sein, die direkt vom Vorstand betreut wurden und mit dem Kennzeichen "58" versehen waren. Namentlich genannte Mitarbeiter hätten Kopien der Unterlagen daheim gehabt, andere Bescheid gewusst.

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt habe die FMA um Amtshilfe ersucht, woraufhin die Behörde die ohnedies bereits aktiven OeNB-Prüfer mit Recherchen beauftragte. 58er-Konten seien nicht gefunden worden, aber zig schwere Mängel und Gesetzesverstöße im Risiko- und Kreditmanagement des Instituts.

Im schon eingeleiteten Insolvenzverfahren ist es nun Aufgabe des Masseverwalters, alles, was an Vermögenswerten einzuholen ist, einzutreiben, um die Verluste für die betroffenen Sparer und Unternehmer möglichst gering zu halten.

Im Zuge dessen dürfte er sich auch an die Republik Österreich, also an die Steuerzahler wenden, schrieb die "Presse" am gestrigen Freitag. Wegen "erfundener" Gewinne und darauf abgeführter Steuern. Laut Bundesabgabengesetz dürfen nämlich keine Steuern auf Scheingeschäfte eingehoben werden.

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28  Kommentare
28  Kommentare
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Selten (13.716 Kommentare)
am 09.08.2020 17:21

Haben kürzlich zwei Girokonten bei einer Bank geschlossen und daraus ein Girokonto mit zwei Verfügern bei einer neuen Bank gemacht.

Zeitaufwand gute 6 Stunden insgesamt!!!

Haufenweise Fragen und Formulare!!

Woher stammt das Geld, wieviel wird im nächsten Jahr auf dem Konto eingehen? Warum eröffnen Sie gerade bei unserem Institut ein Konto? Etc, etc.

In den ersten Monaten noch zwei "ergänzende Anfragen", die es zu beantworten galt.

Man erklärte uns, die Aufsicht wolle das so, und zwar wegen der D€U-Geldwäsche-Richtlinie.

Nicht, dass Ihr jetzt glaubt, es hätte hinreichenden Verdacht gegeben.

Wir bewegen uns innerhalb der Einlagensicherung. Das Geld stammt nicht aus Privat- oder sonstigen Geschäften oder Stiftungen, Schenkungen, sondern aus unselbständiger Erwerbsarbeit.

Dafür schaut man weg, wenn in 10 Jahren 250 Mio verschwinden.

Weit sind wir von Sklavendasein nicht mehr entfernt, wenn die Kleinen gepiesackt werden und man die Großen gewähren lässt.

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Hans1958 (3.166 Kommentare)
am 09.08.2020 14:59

In der FMA sind hauptsächlich Schläfer oder bewusste Wegseher tätig..

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Hans1958 (3.166 Kommentare)
am 09.08.2020 14:57

Selbst nicht bereichert.......der Witz des Tages.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 09.08.2020 17:11

Bei 25 Mio/Jahr!

Klar, alles zurückgeflossen zur Verschleierung gefälschter Kredite.

Jetzt wissen wir, dass wir schon in einem Bananenstaat leben.

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betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 09.08.2020 11:28

Fazit:

die FMA ist nur beim Waldviertler Schuster effizient.

Schon bei der Hypo Alpe Adria war das Versagen evident - jetzt ein Komplettaussetzer bei der Commerzialbank in Mattersburg.

Diese Behörde muss dringend neu aufgesetzt werden.

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Ledererturm (998 Kommentare)
am 09.08.2020 09:54

Ist die FMA wirklich effizient ? Die haben doch damals auch bei der HYPO in Kärnten nichts gefunden !

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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 08.08.2020 14:34

swird ja immer lustiger, werden Banken nur zum Selbstbedienungs Buffet ? 🤑
was und vor allem wem darf soll man noch trauen?

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 08.08.2020 10:16

Wo viel Licht ist,
ist auch viel Schatten!

Goethe

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Allegra (445 Kommentare)
am 09.08.2020 22:20

Wo sehen Sie hier konkret das Licht???

Beim Fußballverein?

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hanix (672 Kommentare)
am 08.08.2020 08:38

Die Republik hat sich mit einer mangelhaften Überprüfung in eine Superhaftung eingelassen. Letzten Endes muss der Steuerzahler für den Schaden aufkommen. Die bisherigen Bankpleiten haben nicht ausgereicht die entsprechenden Lehren daraus zu ziehen. Es ist keine neue Weisheit, dass manche Buchungen erfunden oder unterlassen werden. Warum daher gerade in so einem sensiblen Bereich alles Paletti sein soll ist doch eher ungewöhnlich. Ein Telefonat hätte genügt um aufzuklären, dass gefälschte Bestätigungen anderer Banken vorgelegt worden sind.....!! Die gesamten Prüfungen durch zahlreiche staatliche Behörden, die angeblich nichts ergeben haben, zeigen auf, dass dieser Staat eine Bürokratie herangezogen hat, die den Hausverstand verloren hat.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 08.08.2020 08:53

Du stellst dir das zu einfach vor! Die Bilanzprüfer müssen (lückenlos) mit jedem Kunden der Bank Kontakt aufnehmen und eine schriftliche Erklärung (Dokumente) des Kunden einfordern.

Es wurde schon 2015 der Betrugsverdacht bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Das hat nicht zu einer Anklage geführt. Wer hat da zugunsten der Commerzialbank interveniert? Das ist mit Bestandteil von diesem Skandal.

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hanix (672 Kommentare)
am 08.08.2020 11:28

Es herrschen aufgeregte Kommentare über das Multiorganversagen der kontrollierenden Organe. Es ist aber nichts Neues, dass bei einem Good Will einflussreicher politischer Parteien alles möglich ist. Trotzdem bleibt meine Frage offen wo ist der Hausverstand geblieben? Es reduziert sich sogar nur auf diese eine Frage nämlich die der Eigenkapitaldeckung, die durch eine gefälschte Bestätigung der Oberbank nachgewiesen worden ist. Warum ist die Richtigkeit dieses Dokuments nicht überprüft worden und dies möglicher Weise über Jahre hinaus?

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klassenkaempfer (222 Kommentare)
am 08.08.2020 11:58

An die Good Will Theorie würde ich mal nicht glauben, er hatte vielleicht ein 2 Spezis, aber sicher keine Partei die ihn deckte. Da war mehr Faulheit und Wegschauen vorhanden, sonst nichts. Jeder SV Ried Manager hätte sich eigentlich denken müssen, das gibts doch nicht, der Verein verkauft keine Spieler, zahlt mehr, und wir schaffen das nicht annähernd mit mehr Einsatz.

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 09.08.2020 10:21

Zum Teil gefälschte Bestätigung der xxx Bank: Mich würde im nachhinein interessieren, welche Reisen meine kleinen Belege gegangen sind, die mein Wohnsitzfinanzamt als Lohnsteuersklave angefordert hatte, meine Ausgaben als Privatvergnügen eingestuft hat, die Belege nicht retourniert hat, ein Finanzamtsvorstand mit unleserlicher Klaue alles als rechtens abgegtan hat? Bei mir ging es um Summen im untersten 4 stelligen Bereich, da geht der Kleinbürger nicht zu Gericht, weil das die Hürden verhindern.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 08.08.2020 09:31

So eine "tiefgreifende" Bilanzprüfung müsste auch bei der Raiffeisenbank Hintertupfing und bei der Sparkasse Unterstinkenbrunn durchgeführt werden, obwohl sich die Bilanzprüfer und die Revision zu 99 % sicher sind, dass diese Banken keine derartige Bilanzverschönerungen durchführen.

Ich will damit sagen, dass der Aufwand für eine derart genaue Kontrolle sehr hoch wäre.

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Gallikaner (31 Kommentare)
am 08.08.2020 10:14

rechnet man den schaden, der direkt angerichtet wurde und den aufwand für nachforschungen der polizei, justiz u.a. sowie die prozesskosten zusammen, dann könnte man die kleinbanken in hintertupfing etc. jeden monat gründlichst prüfen.

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LASimon (11.244 Kommentare)
am 08.08.2020 10:43

Und die Kleinbanken in Hintertupfing müssten natürlich auch für diese Prüfungen bezahlen. Wie lang die das ökonomisch durchhalten, ohne horrende Kreditzinsen zu verrechnen, kann sich jeder ausrechnen.

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LASimon (11.244 Kommentare)
am 08.08.2020 10:45

Da Prüfungen auch Personalressourcen des Geprüften binden, müssten diese Kleinbanken zusätzlich Personal für diese Prüfungen einstellen.

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( Kommentare)
am 08.08.2020 21:42

Korrigiere ungern, aber Unterstinkenbrunn hat eine RAIKA (Laa/Thaya) keine Sparkasse.
;-)

Trotzdem, im Fall der Commerzialbank hat es anscheinend mehr und schon länger Auffälligkeiten gegeben, aber - auch wenn das OT ist - auch bei Wirecard ist es der Arbei eines Journalisten zu verdanken, dass die Sache aufflog und nicht der deutschen Bankenaufsicht BAFIN.

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lucky890 (2.141 Kommentare)
am 08.08.2020 10:06

Sehe das auch so, da haben viele ein ganz steifes Genick vom angestrengt wegschauen

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( Kommentare)
am 08.08.2020 08:22

Unser eines muss schauen das a bissl über die Runden kommt, bzw sie mal in ferner Zukunft vielleicht a 1000 Euro auto wieder kaufen kann für die Arbeit zu fahren, aber die derfen tun was wolle n und sich bereichern nach Lebenslust und der Staat schaut zu ! Na hawi die Ehre für gering und Mittelschichten Österreicher sind wirklich die Dümmsten eingestellten vollidioten

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lucky890 (2.141 Kommentare)
am 08.08.2020 07:10

Man kann in Österreich 250 Millionen stehlen, sich selbst anzeigen und weiterhin völlig unbehelligt zuhause frühstücken oder zur Tante Erni nach Argentinien fliegen. Man kann aber auch die Zeit nutzen und das Gschichterl mit seinen Freunden absprechen..,.
Es gibt für mich nur eine Erklärung, Rot und Schwarz stecken so tief drinnen, dass der gute Mann nicht zu viel auspacken darf.

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klassenkaempfer (222 Kommentare)
am 08.08.2020 12:01

Na da steckt niemand drinnen. Faulheit der kontrollierenden Organe. Simple. Das Geld gabs ja nicht, und so gut wie alles ging in den Verein. Diagnose größenwahnsinniger Banker, hat wohl ein paar Komplexe gehabt.

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klassenkaempfer (222 Kommentare)
am 08.08.2020 14:03

Na da steckt niemand drinnen. Faulheit der kontrollierenden Organe. Simple. Das Geld gabs ja nicht, und so gut wie alles ging in den Verein. Diagnose größenwahnsinniger Banker, hat wohl ein paar Komplexe gehabt.

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filibustern (627 Kommentare)
am 08.08.2020 06:29

"Sie hätten sich nicht selbst bereichert.." Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Die Verantwortlichen haben das also nur für den Fußballverein gemacht, oder aus Spaß an der Freude? Also für mich klingt das schon so wie der Aufbau einer Abwehrstrategie für die Verteidigung im hoffentlich bevorstehenden Prozess. Keinesfalls wollten Pucher und Konsorten in die eigene Tasche wirtschaften, sondern haben NUR zum Wohle des SV Mattersburg gehandelt. Na, dann ist die ganze Geschichte eh nicht so schlimm. Ich bedauere lediglich die Bankkunden, und hier vor allem die KLEINEN, die möglicherweise Geld verlieren, in jedem Fall aber das Vertrauen an das österreichische Bankensystem.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 08.08.2020 05:23

Warum haben Banken das Kleingeschriebene in ihren Verträgen, welche zahllose Juristen ausgeklügelt haben?

Damit es keiner liest und wenn er es doch liest, nicht versteht?

Bei Banken muss man immer Aufpassen, denn meistens spielen sie mit Tricks!

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Analphabet (15.395 Kommentare)
am 08.08.2020 02:24

Im roten Burgenland lebt es sich gut. Da dürfen auch Betrüger das Badevergnügen genießen. Womöglich haben die Burgenländer gar kein Gefängnis?

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klassenkaempfer (222 Kommentare)
am 08.08.2020 14:05

Hat der Betrüger Pepi schon seine KTM Geschenke bezahlt? Auch so einer der gern in die Taschen anderer greift. Und der Pucher war kein Roter. Oder kennens einen Bankchef aus der Raiffeisen der SPÖ Mitglied ist?

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