Microsoft: Cloud-Geschäft kurbelte Wachstum an
REDMOND. Umsatz- und Gewinnsprung beim Softwarekonzern.
Der weltweit größte Softwarekonzern Microsoft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vom florierenden Cloud-Geschäft und dem nahenden Ende des Betriebssystems Windows 7 profitiert. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 125,8 Milliarden US-Dollar (112,16 Milliarden Euro). Der Nettogewinn sprang um rund ein Fünftel auf 36,8 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern gestern mitteilte.
Im Schlussquartal übertraf Microsoft die Erwartungen von Analysten, was den Kurs des wertvollsten börsennotierten Unternehmens der Welt nach Handelsschluss in New York auf Rekordmarken über 140 Dollar je Aktie schob.
Investmentbanken erhöhten reihenweise ihr Kursziel auf 155 Dollar. So glauben etwa J.P. Morgan, Crédit Suisse und der Vermögensverwalter Canaccord Genuity an weiteres Kurspotenzial. Bereits im April hatte Microsoft die Marke von einer Billion Dollar beim Börsewert geknackt und damit Apple als wertvollsten Konzern überholt.
Das florierende Cloud-Geschäft mit der Plattform Azure, aber auch das Netzwerk LinkedIn und Windows-Anwendungen brachten dem Softwareriesen mehr Umsatz ein, als Analysten erwartet hatten. Die Erlöse stiegen im vierten Quartal um zwölf Prozent auf 33,72 Milliarden Dollar. Die Windows-Nachfrage sei vom bevorstehenden Ausmustern der Version Windows 7 getrieben worden, erklärte das Unternehmen weiter. Auch hätten Kunden aus Sorge über höhere Zölle Lagerbestände an Computern aufgebaut. Der Nettogewinn von Microsoft sprang im Quartal auf 13,19 Milliarden Dollar von 8,87 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum.
Mit "Azure" ist Microsoft am Markt für Cloud-Software, die per Abonnement über das Internet bezogen wird, zur Nummer zwei im Markt hinter "AWS" von Amazon aufgestiegen. So wie Google bietet man neben dem Mieten der Software Privat- wie auch Geschäftskunden Speicherplatz in der Datenwolke an.
Wertvoller als Amazon und Apple
An der Börse ist Microsoft derzeit das Maß aller Dinge. Der Konzern lässt die Konkurrenz aus dem eigenen Land, Apple und Amazon, hinter sich. Neben dem Börsewert von mehr als einer Billion Euro zeigt sich das auch beim Aktienkurs, der im bisherigen Jahresverlauf mit fast 35 Prozent im Plus liegt. Microsoft beschäftigt weltweit rund 144.000 Mitarbeiter, davon etwa 340 in Österreich.
Lauter gut gesicherte Daten in den Wolken.