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Metaller-KV: Arbeitnehmervertreter "enttäuscht und wütend"

Von nachrichten.at/apa, 11. Oktober 2021, 16:23 Uhr

WIEN. Die zweite Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag in der Metalltechnischen Industrie ist am Montag nach vier Stunden ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Die Arbeitnehmervertreter zeigten sich über das Angebot der Arbeitgeber "enttäuscht und wütend" und planen Betriebsräte-Konferenzen zwischen 15. und 20. Oktober vor der dritten KV-Verhandlungsrunde am 21. Oktober.

Die Coronapandemie überschattet die Verhandlungen. Der Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) hat bei der zweiten KV-Runde am Montag eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um bis zu 2,2 Prozent angeboten. Die Gewerkschaftsvertreter fordern 4,5 Prozent mehr Lohn sowie Gehalt. "Die Gegenforderungen sind eine bodenlose Frechheit. Damit sollen die Beschäftigten Tag und Nacht ausgepresst werden", so die beiden gewerkschaftlichen Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) in einer Aussendung. Das Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen sei "angesichts der rasanten Konjunkturerholung, der hohen Inflation und der steigenden Produktivität eine Respektlosigkeit".

Gewerkschafter machen Druck

Normalerweise lädt die Gewerkschaft die Betriebsrätinnen und Betriebsräte erst zu einer Versammlung ein, wenn die dritte oder vierte KV-Runde keine Einigung gebracht hat. Diesmal wollen die Gewerkschaftsvertreter offenbar schon früher den Druck erhöhen.

Die Arbeitgeber betonten, dass erste Angebote immer eine Grundlage für weitere Diskussionen seien. Kritik übten die FMTI-Vertreter an der fehlenden Verhandlungsbereitschaft der Arbeitnehmervertreter. "Die Vorgangsweise der Gewerkschaften ist absolut unverständlich und unverantwortlich. Wir sind mitten in der vierten Corona-Welle und haben noch nicht einmal eine der schwersten Wirtschaftskrisen der letzten Jahrzehnte überwunden", kommentierte FMTI-Obmann Christian Knill in einer Aussendung die zweite Verhandlungsrunde. "Leider müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Gewerkschaften kein Interesse an konstruktiven Gesprächen haben, das ist eine vertane Chance", so Knill. Offensichtlich gehe es "vor allem darum, politisch zu mobilisieren, Medienaufmerksamkeit zu erreichen und Mitglieder zu akquirieren".

Die Forderungsschwerpunkte der Gewerkschaften bei den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen sind die Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent und eine Anhebung der Zulagen für die zweite und dritte Schicht bzw. für die Nachtarbeit. Diese sollen künftig verdreifacht (auf 1,50 Euro pro Stunde) bzw. verdoppelt (auf 5 Euro pro Stunde) werden. Weiters fordern die Arbeitnehmervertreter einen selbstbestimmten Verbrauch von Gleitzeitguthaben in ganzen Tagen und eine Erhöhung der Lehrlingseinkommen auf 1.000 Euro (1. Lehrjahr), 1.300 Euro (2.), 1.600 Euro (3.) und 2.000 Euro (4. Lehrjahr).

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23  Kommentare
23  Kommentare
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thukydides (1.204 Kommentare)
am 12.10.2021 10:18

Knill und Co sind einfach unterirdisch. Die gesamten Firmenvertreter ein Trauerspiel.

Die Gewerkschaften haben mir ihrer Einschätzung und ihrer Position völlig Recht.

HEUER MUSS ES RASCHELN. Und zwar schnell und in gscheiter Höhe.

4,5%, JETZT

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Klettermaxe (10.678 Kommentare)
am 12.10.2021 08:54

Österreich kann mit dem über Generationen aufgebauten Wohlstand schlecht umgehen und entwickelt sich zum arroganten faulen Schuldenstaat, wo ständig weniger gearbeitet und mehr verdient werden soll. Das betrifft speziell die schlecht Ausgebildeten und Unflexiblen, die am besten ihren Arbeitsplatz ein Leben lang vor der Haustüre haben wollen.

Die Gewerkschaften müssen irgendwann die Realität der globalisierten Welt erkennen!

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SRV1 (8.119 Kommentare)
am 12.10.2021 08:57

Wieder einmal das altbekannte Arbeitnehmervertretungsbashing des Suppenhelden - Technosert lässt grüßen....

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thukydides (1.204 Kommentare)
am 12.10.2021 10:16

@KLETTERMAXE

Schwachsinn.

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tradiwaberl (15.604 Kommentare)
am 12.10.2021 07:50

Kenne nicht wenige Betriebe im Metall- und Maschinenbaubereich, die aktuell das beste Jahr ihrer Geschichte schreiben und auch 2020 nicht schlecht war. Da wird investiert auf Teufel komm raus (wird ja auch gefördert). Geld ist also offenbar mehr als genug da. Warum soll da dann nicht auch was bei der Arbeitnehmern ankommen ??
Das einzige, das momentan bremst, ist die Knappheit einiger Rohstoffe und Bauteile, das stimmt. Aber das ändert ja nichts an der Auftragslage, das heißt nur für Kunden, dass sie mehr zahlen und länger warten müssen. Für die Firmen ist das fixe Auslastung in der nahen Zukunft.

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Klettermaxe (10.678 Kommentare)
am 12.10.2021 08:49

Eventuell geht es nicht allen Betrieben so gut?
Der KV betrifft aber alle!

Erfolgreiche Betriebe geben meistens einen Teil des Gewinns als Prämie aus.

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2good4U (17.526 Kommentare)
am 11.10.2021 17:43

Das Angebot über 2,2% Bruttoerhöhung ist angesichts der Inflation, der sehr entgegenkommenden 1,45% vom letzten Jahr sowie der wirtschaftlichen Entwicklung eine bodenlose Frechheit.

Der Stahlpreis ist nicht auf Grund der geringen Nachfrage so explodiert.

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( Kommentare)
am 11.10.2021 23:13

absolut ihrer Meinung!
Angesichts der Preiserhöhungen bei Benzin, Gas und vielen Lebensmitteln ist die "persönliche Inflation" wesentlich höher als die "amtliche" - der zugrundeliegende Warenkorb ist eine bodenlose Frechheit (wer bitte kauft jedes Jahr einen Kühlschrank oder eine Waschmaschine - echt toll, dass deren Preise halbwegs stabil bleiben, hilft mir aber genau nix im Börsel).

FÜR EINE FAIRE ABGELTUNG UNSERER LEISTUNG!!

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nichtschonwieder (8.276 Kommentare)
am 11.10.2021 17:38

Die Gewerkschwafler im Forderungsrausch. Ganz in ihrem Element.
Die Ernüchterung wird kommen. 3% und gut ists.
Und einem Lehrling im 1. Lehrjahr schon einen Tausender hineinzuschieben, diese Frechheit muss man erst verdauen.

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 11.10.2021 17:56

Was ist an einem Tausender falsch?
Wir reden hier über die Metallindustrie.
Ein guter Facharbeiter im mittleren Alter hat ohne Schicht usw. weit über 3000€ Bruttolohn, in manchen Firmen eher 4000€ Brutto.

Schon mal die Teuerung des realen Warenkorbs der letzten 10 Jahre betrachtet?
Produktivitätssteigerung betrachtet?
Gewinne betrachtet?

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glingo (4.970 Kommentare)
am 12.10.2021 06:56

Will man Facharbeiter oder nicht?

Jeder Studienabbrecher aller Kurz hat mehr im Monat gekostet als ich den Lehrling bezahle und der Arbeitet und hält die Wirtschaft am laufen das ab dem 15 Lebensjahr.

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Klettermaxe (10.678 Kommentare)
am 12.10.2021 08:51

"Will man Facharbeiter oder nicht?"

Welcher Betrieb kann und will sich das noch leisten?
Es geht ja nicht nur um die Schwerindustrie mit tausenden Mitarbeitern!

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glingo (4.970 Kommentare)
am 12.10.2021 08:58

Welcher Betrieb kann und will sich das noch leisten?

jeder auch jeder kleine Betrieb

oder warum werden die Frauen Kinder mit einem hörenden Gehalt angemeldet?

ich kenne genügend keine Firmen wo die Frau die vielleicht 20 Stunden Anwesend ist und so viel verdient wie zwei Arbeiter.

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 11.10.2021 17:30

Man sollte als Arbeitnehmer in Österreich auch mal hinterfragen , warum die Gewerkschaften durch die Bank so schlecht sind und warum immer vom unsäglichen Schulterschluss gefaselt wird.

Zufall ?
Oder durch „Absprachen“ ruhigestellt ?

Ein Indiz dafür ist ja auch, dass die Gewerkschaften „pro forma“ gegen den 12-Stunden-Tag protestiert haben, dann aber nichts anderes unternahmen, als ein paar Luftballons steigen zu lassen.

Die Gewerkschaften sind bezahlte Vertreter der Arbeitnehmer. Wenn ich einen Anwalt beauftrage und bezahle, dieser aber für die Gegenpartei arbeitet, werde ich ihn in hohen Bogen hinauswerfen.

Nicht so der Arbeitnehmer. Der bezahlt brav weiter und zuckt die Schultern.

Es gilt die Unschuldsvermutung.

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 12.10.2021 07:09

" aber für die Gegenpartei arbeitet",

sorry ein Themenabweichler meinerseits...spontan dachte ich an Doskozil.

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glingo (4.970 Kommentare)
am 12.10.2021 07:12

Die Frage ist eher warum ist Wirtschaft so stark.

Den der 12 Stunden Tag ist ein Gesetz und wurde von der Schwarzen OVP beschlossen.
Wenn der Arbeiter (Gewerkschaften) keinen Rückhalt in der Regierung haben sind sie auf verloren Posten.

Eine OVP wird nur auf seine Geldgeber schauen oder warum meldet sie die Regierung nicht zu Wort und unterstützt die Gewerkschaften das eine Erhöhung um 2,2% zu wenig ist sonst werden die Unterstützungen der Firmen zurückgefahren.

Von dieser OVP wird kein Arbeiter je Unterstützt werden.

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gent (3.909 Kommentare)
am 11.10.2021 17:28

Wenns auf „wütend“ machen die Gewerkschaftsfuzzis, dann kommt meist nix Gscheits raus! Hat man ja bei MAN gesehen, wo sie sich die Tür selbst zuschlugen.

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2good4U (17.526 Kommentare)
am 11.10.2021 17:41

Das habe ich anders in Erinnerung.
Soweit ich das noch weiß wurde daraufhin das Angebot von Wolf verbessert und dann angenommen.
Das würde ich als Erfolg verbuchen.

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Ybbstaler (966 Kommentare)
am 11.10.2021 16:45

Die Gewerkschaft kann sich bemühen was sie will - den Großteil der Lohnerhöhung frisst Euch die Lohnsteuer erst wieder weg. Super - 2.000 Eur Lehrlingsgehalt im 4. Jahr - und der Lehrling ist in einer grotesken Lohnsteuertufe... Eine Anpassung der Lohnsteuer-Progressionsstufen an die Realität der Arbeitseinkommen würde viel mehr bewirken, als Lohnerhöhungen, die der Finanzminister fast zur Hälfte einsackt.

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 11.10.2021 16:53

Es dürfte Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein (Chats der letzten Tage) WER die Abschaffung der kalten Progression verhindert hat : Intrigantenbasti und seine Buberlpartie. Beschweren Sie sich also bei ihm und nicht bei der Gewerkschaft.

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Ybbstaler (966 Kommentare)
am 11.10.2021 17:27

Habe ich mich bei der Gewerkschaft beschwert oder mich in irgendeiner Weise für die anderen genannten engagiert? Vielleicht sollte ich es anders formulieren: der Einsatz der Gewerkschaft ist löblich und natürlich auch richtig, weil sonst gibt gar keine Erhöhung - zu kritisieren ist, dass so wenig davon bei den Arbeitenden ankommt. Ich sehe das durchaus auch aus Arbeitgeberseite so. Wenn ich möchte, dass ein Mitarbeiter 100 Eur (netto) mehr Lohn bekommt muss ich all-in gut das Doppelte kalkulieren.

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 11.10.2021 17:28

Ok

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 11.10.2021 17:59

Stimmt.
Aber die Abschaffung, bzw. Abgleichung der Progression wird seit etwa 70 Jahren nicht gemacht.
Weils so gewollt ist.

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