Mattersburg: Alarmglocken hätten schrillen müssen
LINZ/MATTERSBURG. Commerzialbank: Privatgutachten der JKU sieht Auffälligkeiten in frei zugänglichen Bilanzkennzahlen.
Sowohl der Aufsichtsrat als auch die staatlichen Aufsichtsbehörden der skandalgebeutelten Commerzialbank Mattersburg beteuern, alles getan zu haben, um die Bank zu überprüfen.
Das bezweifelt der Anwalt von zwei Klägern, die Geld bei der Bank hatten und jetzt die Republik und das Land Burgenland zur Verantwortung ziehen wollen. Beim Prozess am 1. Juni geht es um 88.000 bzw. 426.000 Euro.
Dabei berufen sich die Kläger auf ein Gutachten zweier Professoren der Johannes Kepler Universität (JKU). Roman Rohatschek, Leiter des Instituts für Unternehmensrechnung, und sein Stellvertreter Ewald Aschauer kommen in ihrem Gutachten zum Ergebnis, dass es "mehrere rote Flaggen gegeben hat", die eine intensivere Prüfung notwendig gemacht hätten.
"Wir haben lediglich frei zugängliche Bankkennzahlen erhoben, die auf der Homepage der Nationalbank zu finden waren, und haben diese mit Kennzahlen von Banken in ähnlicher Größe verglichen. Da gab es doch einige Auffälligkeiten", sagt Rohatschek im Gespräch mit den OÖNachrichten.
So sei auffällig gewesen, dass die Bank wesentlich höhere Kreditzinsen als andere Banken verrechnete, bis zu zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Was vor allem dann Usus ist, wenn die Kreditnehmer keine oder nur wenige Sicherheiten haben und generell als riskante Kunden gelten. Demgegenüber waren auch die Sparzinsen, die Anlegern gewährt wurden, überdurchschnittlich hoch (bis zu 0,7 Prozentpunkte über dem Schnitt). Davon ließen sich, wie berichtet, nicht nur private Anleger, sondern auch große Wiener Wohnungsgenossenschaften verleiten, die verhältnismäßig viel in Mattersburg veranlagten. Auffällig sei in diesem Zusammenhang auch gewesen, dass die Bank eine niedrige "Cost-Income-Ratio" aufwies, was grundsätzlich auf eine schlanke Verwaltung und weniger Überprüfungsbedarf hindeute, nicht auf eine Bank, die riskante Kundschaften ständig überprüfen muss. (dm)
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Ein (Schadenersatz) Prozess gegen die Republik und das BL Burgenland?
Ist das nicht Hochverrat?
Na, ich bin gespannt, wie dieses Verfahren enden wird. Im Falle eines Zuerkenntnisses der Kläger, würde dies eine Büchse der Pandorra öffnen. Die Republik und die Bundesländer sind plötzlich hoch vulnerabel. Republik & Bundesland Burgenland müssen daher an einem Vergleich interessiert sein.
Die Alarmglocken haben eh geschrillt......
Aber die hat niemand hören dürfen.