Linz will Hotspot für Forschung der nächsten Mobilfunkgeneration werden
LINZ. Silicon Austria Labs will in der "Champions League" mitspielen – 1000 Forscher geplant
Abseits der Öffentlichkeit hat sich in Linz ein Forschungsschwerpunkt für Funktechnologie entwickelt, der international Beachtung findet. Nun will Silicon Austria Labs (SAL), das einen von drei Standorten in Linz hat, ein Spitzenforschungszentrum für elektronikbasierte Systeme aufbauen, das die nächste Mobilfunkgeneration 6G vorbereiten soll. Das überwiegend in öffentlicher Hand befindliche Zentrum will die 140 Millionen Euro Budget bis 2023 mit Partnern verdoppeln.
Man arbeitet eng mit der JKU und der Industrie zusammen und denkt groß. Ziel ist ein Forscherteam von 1000 Mitarbeitern. Derzeit sind es 200, davon 40 in Linz, der Rest in Graz und Villach. "Wir wollen in zehn bis 15 Jahren in der europäischen Champions League dieser Forschung mitspielen, in einer Liga mit dem Fraunhofer-Institut", sagt der Leiter des Silicon Labs in Linz, Thomas Lüftner. Er erinnert sich, als vor vielen Jahren in Linz von Infineon die 3G-Hochfrequenztechnik für das erste iPhone und den ersten Gegenspieler der Android-Seite, das Galaxy S, entwickelt wurde. So maßgeblich soll Linz auch für 6G werden.
Doch wozu braucht man diese Mobilfunkgeneration, die frühestens 2029 marktreif sein dürfte, wo doch noch nicht einmal 5G flächendeckend in Österreichs Mobilfunknetz ausgerollt ist? 5G liegt im Frequenzbereich von 26 Gigahertz, 6G bei 100 bis 300 Gigahertz. 6G hat eine zehn- bis hundertfach höhere Geschwindigkeit als 5G und eine schnellere Reaktionszeit – bei 5G bekommt man nach dem Senden einer Nachricht nach einer Millisekunde Feedback, bei 6G sollen es nur 0,1 Millisekunden sein.
Das ist vor allem für industrielle Anwendungen und die Mensch-Maschine-Kommunikation interessant. Was heute noch wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film klingt, könnte mit 6G real sein: Ein Techniker in Österreich führt mithilfe eines 3D-Hologramms Wartungsarbeiten an einer Maschine in Asien durch. Er kann die Fabrikshalle in China virtuell betreten und Maschinen so betrachten und warten, als wäre er vor Ort. In der Fabrik der Zukunft, bei der 6G eine große Rolle spielen dürfte, können Geräte ihre Umgebung über Sensoren wahrnehmen und in Echtzeit Entscheidungen treffen.
Weniger Stromverbrauch
Die 6G-Forschung bei Silicon Austria Labs umfasst drei große Bereiche: die Millimeterwellen-Hochfrequenztechnik, künstliche Intelligenz eingebettet in Schaltungen für Radar- und Hochfrequenzsensorik und die störsichere industrielle Drahtloskommunikation. Über allem steht der Druck, den Stromverbrauch bei 6G zu reduzieren. Lüftner: "Wir müssen die nächste Mobilfunkgeneration 6G zu einer grünen Technik machen. Das ist bei 5G verabsäumt worden." Die globalen Datencenter verbrauchen bereits zehn Prozent der Weltenergie.
Je höher die Frequenz, desto weniger Energie wird bei der Übertragung der gleichen Datenmenge verbraucht. "Und wir achten darauf, dass nur wesentliche Daten übertragen werden", das heißt, sie sollen überwiegend dort verarbeitet werden, wo sie entstehen, etwa bei den Geräten selbst und nicht in der stromfressenden Cloud.
Lüftner sieht in 6G auch eine Schlüsseltechnologie zur Re-Industrialisierung Europas, weil durch höhere Automatisierung Fabriken aus Niedriglohnländern wieder zurück nach Europa geholt werden könnten.
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ob das neue Gebäude dass die LINZ AG an der Stelle von Wick bei der Stadtautobahn Auffahrt Wienerstraße baut dazu gehört ?
eines der Probleme warum sich Europa nicht so entwickelt hat wie es möglich gewesen wäre ,ist der AUSVERKAUF der Startup an USA . 🤔
In Silicon Valley wird ALLES gekauft was Zukunft haben könnte ,sie brauchen gar nicht mehr so viel selber entwickeln.
E sehr lieb, aber:
1) Wo sollen die 1.000 "Forscher" herkommen?
2) Derzeit gibt's nix am Arbeitsmarkt auch gut dass wir noch MINT Studierende haben:
wenn auch weniger als Geistes & soziale...
2019/20 Ord. Studienabschlüsse:
Geisteswissenschaften: 9.078
Naturwissenschaften: 6.942
Technik: 6.412
Sozialwissen: 5.745
Recht: 2.626
Es ist jedenfalls toll, dass Linz bei dieser Zukunftstechnologie ein bisschen mitspielt.
Aber man muss die geplanten 1000 Forscher in Linz in Relation zur Dimensionen der globalen Konkurrenz sehen:
In China können sie an die Zahl 1000 Forscher für G6 locker 4 Nullen anhängen, und die Forschung bei Zukunftstechnologien wie Chips, AI, Machine Learning etc. verschiebt sich weiter mit hoher Geschwindigkeit vom technologie-kritischen Europa in das technologie-begeisterte Asien.
Diese Technologie-Begeisterung ist das wahre Asset Chinas, nicht nur die um einen Faktor 200 grössere Zahl der Ingenieure und Forscher in China.
In Linz arbeiten Infineon und Apple/Intel an Mobilfunkchips.
Will die öffentliche Hand wieder einmal mit der Privatwirtschaft konkurrieren?
1000 MA - freilich, viele von denen sind noch gar nicht geboren - wieder typisch und übertrieben.
Beängstigend ist folgendes: "Das überwiegend in öffentlicher Hand befindliche Zentrum will die 140 Millionen Euro Budget bis 2023 mit Partnern verdoppeln."
Beamtete Forscher auf Kosten unserer Steuergelder?
leke