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Kremsmüller: Gute Chancen und eine zweite Insolvenz

Von Dietmar Mascher   30.Juni 2020

"Sehr gute Chancen" sieht der Welser Rechtsanwalt Martin Stossier, dass der insolvente Industrieanlagenbauer Kremsmüller positiv weitergeführt werden kann. "Es gibt praktisch keine Beschwerde von außen, der Betrieb funktioniert", sagt der Insolvenzverwalter in diesem Sanierungsverfahren.

Die Liquidität sei gesichert, die Aufträge könnten weiter abgewickelt werden, sagt Stossier. Vom fatalen Auftrag für die Wien Energie, der nach Einschätzung der Firmeneigentümer der Auslöser für die Insolvenz war, ist der Masseverwalter zurückgetreten. Wie berichtet, sollte Kremsmüller für die Wien Energie eine Klärschlammtrocknungsanlage entwickeln und errichten. Doch die anlaufenden Kosten überstiegen den vereinbarten Preis von 22,5 Millionen Euro um rund 200 Prozent.

Der Wien Energie bleibe aus dem Geschäft lediglich ein Schadenersatzanspruch von 20 Prozent, der mit dem Auftragswert begrenzt sei, sagt Stossier und kündigt an, mit den Wienern noch wegen einer gütlichen Einigung zu verhandeln, "sodass beide Vertragspartner mit einem blauen Auge davonkommen".

Laufe die Sanierung weiter so wie erwartet, könne das Verfahren am 15. Oktober abgeschlossen sein und Kremsmüller wieder gesunden. Allerdings könnte die Firmengruppe noch eine weitere Insolvenz anmelden müssen. Neben dem Industrieanlagenbau ist die Kremsmüller Industrieservice der zweite größere Bereich der Firmengruppe. Diese ist ein Personalbereitsteller.

Auch Industrieservice insolvent?

Da die Industrieservice KG zu mehr als 90 Prozent für den Industrieanlagenbau arbeitet und von dort kein Geld komme, sei ein Antrag auf ein weiteres Sanierungsverfahren nicht auszuschließen, sagt Stossier.

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