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Klimadebatte: Comeback des Nachtzugs?

Von Elisabeth Prechtl   24.Juli 2019

Am Abend in den Zug einsteigen, durch die Nacht ruckeln, mit Kaffee und Semmeln geweckt werden und ausgeschlafen in Rom, Opatija, Warschau oder Berlin ankommen: Verreisen mit dem Nachtzug erlebt in Österreich aktuell ein Comeback. „Wir transportieren so rund 1,4 Millionen Gäste jährlich“, sagt Bernhard Rieder, Pressesprecher der ÖBB, im Gespräch mit den OÖN.

Die Nachfrage sei in den vergangenen Jahren im niedrigen einstelligen Prozentbereich gewachsen. „Gerade in den vergangenen sechs Monaten verzeichnen wir aber eine gestiegene Nachfrage, vor allem bei jungen Leuten“, sagt Rieder. Die ÖBB erklären sich die Attraktivität der Sitzplätze, Schlaf- und Liegewagen unter anderem mit der Debatte rund um den Klimawandel und die CO2-Reduktion.

Das Nachtzuggeschäft sei eine Nische, sagt Rieder, „damit werden wir nicht reich“. Den ÖBB gelinge es dennoch, Synergieeffekte zu nutzen und daher „knapp kostendeckend“ zu wirtschaften. Das Nachtzuggeschäft habe Zukunft.
Die ÖBB bedienen auch andere Länder: Nachdem die Schweizer Bundesbahn 2009 und die Deutsche Bahn 2016 das jeweilige Nachtzuggeschäft aus wirtschaftlichen Gründen einstellten, wurden Stecken zum Teil übernommen.

Insgesamt werden heute 18 eigene Linien und acht weitere mit Partnern bedient. In den kommenden Monaten könnten laut Rieder noch weitere Verbindungen dazukommen: Skandinavien und die Niederlande etwa seien gefragte Destinationen. 200 Millionen Euro wurden in 13 neue Siemens-Züge investiert: Sie werden ab 2022 geliefert und sollen etwa die starke Nachfrage nach Zwei-Personen-Schlafabteilen bedienen.

Mit Preisen um die 100 Euro pro Strecke müssen Bahnkunden rechnen. Mit Kampfpreisen von Billig-Fluglinien könne man nicht mithalten, sagt Rieder. Für Familien gebe es aber Angebote. Zusätzlich würden am Flughafen auch noch Gebühren anfallen. „Und das Reisen mit dem Zug ist oft entspannter.“

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