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Mütter: Nachteile bei Gehalt und Pensionen

Von Sigrid Brandstätter und Ulrike Rubasch, 13. September 2018, 11:32 Uhr
foto: VOLKER WEIHBOLD welser volksfest mit buspulling 2015 Bild: v. Weihbold // Kinder sind ein Quell der Freude, bremsen aber die Karriere und somit das Lebenseinkommen ihrer Mütter.

Karenzzeit: ÖAAB will Anrechnung von 24 Monaten pro Kind in Kollektivverträgen

VP-Klubobmann und ÖAAB-Klubobmann August Wöginger will, dass Karenzzeiten von bis zu 24 Monaten "so rasch wie möglich" angerechnet werden. Er hat damit eine politische Debatte über die Nachteile für Mütter im Berufsleben losgetreten.

Bis das in allen Berufen umgesetzt ist, wird es aber noch dauern: Sollte sich dies bei der neuen Runde der im Herbst startenden Kollektivvertragsverhandlungen nicht flächendeckend realisieren lassen, dann will Wöginger eine gesetzliche Regelung: "Das ist der wichtigste Punkt zum Schließen der Einkommensschere."

Im Sommer 2019 will Wöginger evaluieren und dann im Parlament aktiv werden. Der VP-Wirtschaftsbund bremste postwendend: "Das würde die Arbeit verteuern, einseitige Schritte zulasten der Betriebe lehnen wir ab", hieß es aus der Wirtschaftskammer. Was sind die wichtigsten Folgen von Karenzzeiten, die zum Großteil Frauen betreffen?

Folgen von Karenzzeiten

Arbeitsrecht: Viele Vorteile – wie Gehaltsvorrückungen, Urlaubsansprüche, Entgeltfortzahlungen sowie Krankengeld – hängen von den Dienstjahren bei der jeweiligen Firma ab. Fehlen Zeiten – wie bei der Karenz –, ist das nachteilig. In der Abfertigung alt zählt die Karenzzeit nicht, in der Abfertigung neu fällt diese Zeit geringer aus als bei Erwerbstätigkeit.

Gehaltsvorrückung: Wöginger sagt, die verpassten Gehaltsvorrückungen könnten die Frauen gegenüber Durchbeschäftigten (Männern) nie aufholen. Das bestätigt Christine Mayrhuber vom Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo: "Dieses berufliche Aussetzen schleppen Frauen ein Leben lang mit." Einer Wifo-Studie zufolge sind Menschen mit häufig unterbrochenen Erwerbsverläufen – also typischerweise Frauen, die Kinder bekommen – ökonomisch deutlich schlechtergestellt. In einem 14-Jahres-Vergleich kam heraus, dass das Brutto-Realeinkommen bei diesen Menschen um zehn Prozent unter (!) dem Startwert lag. Durchgängig beschäftigte Arbeitnehmer durften sich hingegen über eine Reallohnsteigerung von 30 Prozent freuen.

Überschlagsmäßig kann der finanzielle Nachteil so erfasst werden: Fehlt etwa ein Gehaltssprung von 50 Euro im Monat, auf 30 verbleibende Berufsjahre hochgerechnet, gehen 21.000 Euro ab, dies ohne die höhere Bemessungsgrundlage für weitere Ansprüche und Zinsen zu berücksichtigen.

Pension: Hier setzt sich die Schlechterstellung der Mütter fort, wird aber durch die Anerkennung der Kindererziehung (vier Jahre pro Kind mit 1800 Euro monatlich) etwas abgefedert. Da sei Österreich "recht gut" im internationalen Vergleich, sagt Wifo-Forscherin Mayrhuber. Es zeige sich in der Praxis, dass diese Jahre für Frauen zu den einkommensstärksten für die Pension zählen. Dadurch werde der Armutseffekt durch Kinder abgemildert.

Ein Instrument mit starkem Hebel wäre das freiwillige Pensionssplitting. Hier können in den ersten sieben Lebensjahren des Kindes die Pensionsbeiträge des Besserverdieners dem Wenigerverdiener ohne Einbußen gutgeschrieben werden. Das wird nur viel zu wenig genutzt.

  • Fakten

1. Kindergeld: Der Großteil der Kindergeldbezieher in Österreich sind Frauen (123.348). Nur 5382 Männer bezogen 2016 diese staatliche Unterstützung.

2. Pensionen: Weniger Einkommen bedeutet weniger Pension. Frauen bekommen im Mittel (Median) 920 Euro Bruttopension oder 51 Prozent weniger als Männer mit 1867 Euro.

3. Teilzeit: 75,1% der Frauen (25 bis 49 Jahre) mit Kindern unter 15 Jahren arbeiten Teilzeit (Männer 6,9%).

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