Vielfältige Bildungswege

Wir geben einen Überblick über die Gliederung des Schulsystems in Österreich.
Bildung ist ein Menschenrecht – und darüber hinaus auch eine Pflicht, zumindest bis zum neunten Schuljahr. Dabei ist das österreichische Schulsystem äußerst vielfältig.
Die Unterstufe
Nach der Volksschule können Schüler in die Unterstufe einer allgemeinbildenden höheren Schule wechseln. Seit dem Schuljahr 2020/21 ersetzt die vierjährige Mittelschule die Neue Mittelschule. Es kann zwischen Musik-Mittelschule, Sport-Mittelschule oder den Schwerpunkten sprachlich-humanistisch-geisteswissenschaftlich, naturwissenschaftlich-mathematisch, ökonomisch-lebenskundlich und musisch-kreativ entschieden werden. Darüber hinaus können unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Die allgemeinbildende höhere Schule (AHS) umfasst eine vierjährige Unterstufe und eine vierjährige Oberstufe und schließt mit der Matura ab. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass die Volksschule erfolgreich abgeschlossen wurde und in Deutsch, Lesen, Schreiben und Mathematik gute oder sehr gute Leistungen erzielt wurden. Wie bei der Mittelschule sind die Schwerpunkte vielfältig.
Die Oberstufe
Nach einem positiven Abschluss der achten Schulstufe an einer AHS können Schüler in eine weiterführende berufsbildende Schule wechseln. Hierunter fallen: Allgemeinbildende höhere Schulen (AHS), berufsbildende mittlere (BMS) und höhere (BHS) Schule, Polytechnische Schulen (PS/PTS) und die Berufsschule (BS) sowie weitere kleine Abzweigungen.
AHS Oberstufe
Die vierjährige Oberstufe wird mit der Matura abgeschlossen und berechtigt zum Studium an (Pädagogischen) Hochschulen, Fachhochschulen, Universitäten oder Akademien sowie zum Besuch spezieller höherer berufsorientierter Lehrgänge und Kollegs. Es kann zwischen Gymnasium, Realgymnasium und wirtschaftskundlichem Realgymnasium unterschieden werden.
Berufsschule
In rund 200 Lehrberufen können Jugendliche, meist im Alter von 15 bis 19 Jahren, ausgebildet werden. Dabei gilt eine Lehre als praxisorientierte Ausbildung zwischen ein und vier Jahren. Am Ende steht eine Lehrabschlussprüfung.
BMS
Berufsbildende mittlere Schulen (BMS) dauern ein bis vier Jahre. Während BMS mit einer Ausbildungsdauer von ein oder zwei Jahren eine teilweise Berufsausbildung vermitteln, enden solche mit einer Ausbildungsdauer von drei oder vier Jahren mit einer Abschlussprüfung und einer abgeschlossenen Berufsausbildung.
Beispiele für BMS sind Handelsschulen, Fachschulen für Mode, Hotelfachschulen, Fachschulen für Sozialberufe oder Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege.
BHS
Zu den Berufsbildenden Höheren Schulen zählen unter anderem: Handelsakademie, Höhere Lehranstalt für Mode, Höhere Lehranstalt für Tourismus, Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe, Bildungsanstalt für Sozialpädagogik.
Polytechnische Schule
Die Polytechnische Schule kann im Anschluss an die achte Schulstufe für ein oder auch zwei Jahre besucht werden. Ziele sind Allgemeinbildung, Berufsorientierung und Berufsgrundbildung in selbst gewählten Fachbereichen von Metall, Elektro, Bau und Holz bis zu Gesundheit und Soziales.
Gesundheitsberufe
Wer sich für eine dreijährige Ausbildung an einer Schule für Gesundheits- und Krankenpflege entschieden hat, startet damit nach der zehnten Schulstufe. Mit dieser Ausbildung erwerben Schüler eine Berufsberechtigung im gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege (allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege).