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"Nach der Matura habe ich meinen Traumberuf erlernt"

Von Sonderthemen-Redaktion, 01. Oktober 2022, 00:04 Uhr
"Nach der Matura habe ich meinen Traumberuf erlernt"
In ihrer Firma und ihrem Beruf fühlt sich Katharina sehr gut aufgehoben: "Es ist immer Schwung drinnen und das macht es so spannend!" Bild: Privat

Nach ihrem Schulabschluss und einiger Zeit an der Uni und im Berufsleben orientierte sich AHS-Absolventin Katharina Hörmandinger neu und begann eine Sonderform der Lehrlingsausbildung, die Duale Akademie. Heute blüht sie in ihrem Beruf als Speditionskauffrau so richtig auf.

Ausbildungswege gibt es viele und nicht immer verlaufen diese linear. Oft ist man sich in jungen Jahren noch unsicher, wo die eigenen Interessen und Stärken liegen und in welchem Beruf man später einmal ankommen wird.

Für eine duale Ausbildung hat sich Katharina Hörmandinger aus Wels entschieden – im Anschluss an ihre AHS-Matura. Die 25-Jährige ist heute als Speditionskauffrau tätig und fühlt sich in diesem Beruf so richtig zuhause. Uns hat sie von ihrem Weg ins Arbeitsleben berichtet.

Sie haben nach der AHS-Matura zuerst ein Studium begonnen. Warum haben Sie sich dann aber stattdessen für die Duale Akademie entschieden?

"Genau, ich habe nach meiner Matura ein Jus-Studium angefangen, merkte aber nach einiger Zeit, dass das Universitätsstudium als Ausbildungsmodell nicht ganz das Richtige für mich war. Ich brach ab und begann erst mal, zu arbeiten, hatte aber den Wunsch, noch eine fundierte Berufsausbildung zu machen. Durch Zufall stieß ich auf die Duale Akademie und bewarb mich für das Trainee-Programm Logistics Management mit Schwerpunkt Speditionskaufmann/frau, konkret bei der Firma G. Englmayer in Wels. Über diesen Arbeitgeber hatte ich vorab recherchiert. Für mich kam nur dieses Ausbildungsmodell in Frage."

Warum was das so klar für Sie?

"Nun, ich war schon über 20, von Zuhause ausgezogen und musste daher auf eigenen Beinen stehen und mein eigenes Geld verdienen. Gleichzeitig aber wollte ich einen Beruf erlernen. Bei der Dualen Akademie lässt sich das vereinen: Man hat eine Vollzeitanstellung und steigt im jeweiligen Kollektivvertrag ein."

Wie läuft diese Ausbildung in der Praxis ab?

"Die Duale Akademie ist ein praktischer Ausbildungsweg wie die klassische Lehre, man verbringt also Zeit im Betrieb und in der Berufsschule. Zwischen dem Unternehmen und der Akademie fand ein reger Austausch statt. Das ist auch wichtig, denn man muss ja die Kurse besuchen und kann in dieser Zeit nicht im Betrieb tätig sein. Die Abstimmung hat aber immer super funktioniert. Man hat verpflichtende Zusatzprogramme, wie zum Beispiel den Computerführerschein, das Cambridge-English-Zertifikat und verschiedene WIFI-Kurse. Das bringt einem für die berufliche Zukunft viele Vorteile. Es gibt ein genaues Ausbildungsprogramm, wozu auch ein Auslandspraktikum gehört. Das war aufgrund von Corona natürlich schwierig, aber ich konnte das Praktikum in der Firmen-Niederlassung in der Schweiz absolvieren und lernte die dortigen Abläufe kennen."

Sie würden sich also immer wieder für diesen Ausbildungsweg entscheiden?

"Ja, es war exakt der richtige Weg für mich. Wenn die Lehre mit Matura früher so verbreitet gewesen wäre wie heute, hätte ich mich in ganz jungen Jahren vielleicht gleich für dieses Modell entschieden. So habe ich die Reihenfolge eben etwas umgedreht. Bei der Dualen Akademie hat man eine verkürzte Lehrzeit, kann sich neben der Ausbildung schon ein Leben aufbauen und zum Beispiel eine Wohnung und ein Auto finanzieren.

Die Grundvoraussetzung für die DA ist die Matura, man kann die Akademie also erst ab 18 Jahren beginnen. Die Trainees sind somit schon älter und reifer als die meisten Lehrlinge mit 15 Jahren. In unserer Klasse waren alle 18 Jahre und aufwärts – es war aber auch ein Teilnehmer dabei, der über 30 Jahre alt war."

Es müssen sich also nicht nur frische MaturantInnen angesprochen fühlen?

"Nein, denn auch in späteren Lebensphasen ist die Duale Akademie eine Chance, sich umzuorientieren und etwas Neues zu wagen. Es ist auch eine gute Ausbildungsmöglichkeit für Menschen, die zum Beispiel schon Familie und entsprechende Fixkosten haben. Bei der DA macht man in verkürzter Zeit eine fundierte Ausbildung und startet danach gleich in einem Job, in dem man eigenständig arbeiten kann."

Wie gestaltet sich Ihr Arbeitsalltag heute?

"Ich wurde vom Ausbildungsbetrieb übernommen und arbeite dort heute als Speditionskauffrau. Ich bin für die Importe aus der Schweiz und die operative Abwicklung zuständig. Ich arbeite mit den firmeneigenen Programmen und sehe zu, dass die Papiere in Ordnung sind und die Sendungen verzollt und weiterverladen werden. Kundenkontakte, Preisanfragen und Liefernachfragen gehören zu meinen Tätigkeitsbereichen. Es ist kein 0815-Beruf, denn es ist immer Schwung drinnen: Ich bin im Kontakt mit den Fahrern, bin im Lager, muss auch mal akute Probleme lösen. Das macht es spannend und ich habe ein irrsinnig tolles Team, mit dem das Ganze sehr viel Spaß macht. Ich bin hier also sehr gut aufgehoben."

Was würden Sie anderen raten, die einen ähnlichen Ausbildungsweg gehen wollen?

"Ich würde dieses Ausbildungsmodell immer wieder weiterempfehlen und mich selbst auch immer wieder dafür entscheiden. Mittlerweile erweitert die Duale Akademie ja die Themenbereiche und es kommen immer neue Berufsbilder dazu. Das ist wichtig, denn umso größer die Auswahl, umso mehr Menschen fühlen sich angesprochen und entscheiden sich vielleicht für diese Chance, um sich selbst zu verwirklichen."

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