Bewerbung reloaded: So bewirbt man sich heute
Wie poliert man mittels ChatGPT den Lebenslauf hübsch auf? Ist ein Motivationsschreiben noch zeitgemäß? Und wie stellt man sicher, dass der Algorithmus die Bewerbung nicht sofort aussiebt? Wir haben uns angesehen, was heutzutage beim Bewerben Punkte bringt.
Das einzig Beständige in der Arbeitswelt von heute ist der permanente Wandel. Denn mit den stetig fortschreitenden Technologien und immer neuen Trends verändert sich nicht nur die Art und Weise, wie Unternehmen mit Bewerbungen umgehen, sondern auch, wie Kandidatinnen und Kandidaten sich am besten präsentieren können.
Digitale Türsteher
Bewirbt man sich heute bei einem größeren Unternehmen, besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass im Bewerbungsprozess ein sogenanntes Applicant-Tracking-System zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um eine Software, die der Vorauswahl von Kandidatinnen und Kandidaten dient und somit quasi als "digitaler Türsteher" agiert.
Wissen sollten Bewerberinnen und Bewerber vor allem, dass ein ATS-Scanner falsch geschriebene Wörter schlichtweg nicht identifizieren kann. Korrekte Rechtschreibung wird in Bewerbungen also immer wichtiger! EIn ATS-Lebenslauf sollte außerdem eine schlichte, klare Sprache aufweisen, keine Abkürzungen enthalten, auf Sonderzeichen verzichten und gut lesbare Schriftarten (Calibri, Times New Roman, Arial) verwenden. Er sollte klar strukturiert sein und relevante Schlüsselwörter beinhalten.
ChatGPT und Co. als Helfer
Künstliche Intelligenz, so weit das Auge reicht – das gilt inzwischen auch, wenn man sich für einen Job bewirbt. KI kann nicht nur den Unternehmen dabei helfen, Bewerbungsschreiben auf relevante Schlüsselwörter hin zu scannen, sondern umgekehrt auch die Kandidatinnen und Kandidaten dabei unterstützen, ihre Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu verbessern.
KI-Text-Generatoren helfen, das Bewerbungsschreiben an die spezifischen Anforderungen des Unternehmens anzupassen oder die entscheidenden Schlüsselkompetenzen im Bewerbungsschreiben hervorzuheben. Man sollte aber unbedingt darauf achten, dass die Verwendung von KI die individuelle Stimme nicht "überdeckt" bzw. den eigenen kritischen Blick nicht ersetzt.
Mit einem schnellen Scan zum Erfolg
Interaktive Codes haben den größten Teil des digitalen und physischen Raums um uns herum eingenommen und erobern auch die Bewerbungen. Mit dem Hinzufügen eines QR-Codes zu seinem Lebenslauf kann man auf dem heutigen Arbeitsmarkt punkten.
Mit nur einem Scan teilt man so seine Vita mit potenziellen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. Zum Beispiel kann man einen QR-Code für sein LinkedIn-Profil erstellen. Heutzutage lassen sich solche Codes einfach gratis im Netz generieren und anschließend in den Lebenslauf einfügen.
Sozial ist nicht egal
Bewerber und Bewerberinnen punkten nicht nur mit KI, sondern auch mit Charisma. Unternehmen sind heute auf der Suche nach Menschen, die vor allem über die richtige Einstellung verfügen und bereit sind, sich im Job wirklich zu engagieren. Die sogenannten Soft Skills werden immer bedeutender. Vielen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sind sie inzwischen sogar wichtiger als fachliche Qualifikationen, die sich im Zweifelsfall auch im Job erwerben und erweitern lassen.
Um sich ein Bild von der Person zu verschaffen und die Authentizität der Bewerbung zu beurteilen, prüfen Personalverantwortliche bisweilen auch die sogenannte E-Reputation von Bewerbenden, also den digitalen Fußabdruck im Netz. Sie schauen dann, ob das, was man im Internet über eine Person liest (auf Social Media usw.), auch zu den Bewerbungsunterlagen passt. Deshalb sollte man immer darauf achten, dass man ein stimmiges Bild vermittelt.
Lebenslauf als Herzstück
Der tabellarische Lebenslauf war und ist das Herzstück der Bewerbung – auch im Jahr 2024 – und wird umso wichtiger, da bei der Bewerbung immer öfter auf das Anschreiben verzichtet wird und dieses zunehmend an Bedeutung verliert. Vor allem, weil fast jedes Anschreiben auf irgendeiner Vorlage aus dem Internet basiert oder mittels KI erstellt wird.
Wenn das Anschreiben aber wegfällt, muss der Lebenslauf natürlich noch aussagekräftiger, noch übersichtlicher, noch individueller sein als zuvor. Eine moderne und überzeugende Vita ist vor allem eines: maßgeschneidert für jede/n Arbeitgeber/in in spe! Viele Bewerbende machen den Fehler, einen einzigen Lebenslauf zu schreiben und diesen an zig Personalerinnen und Personaler zu verschicken. Das funktioniert aber nicht (mehr). Stattdessen geht es um passende Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen für die jeweilige Position.
Lebensläufe sollten heute außerdem nicht nur beschreibend chronologisch, sondern auch ergebnisorientiert sein. Zusätzlich zu den einzelnen Stationen kann man Rubriken wie "besondere Beiträge zum Geschäftserfolg" oder "besondere Erfolge" einfügen. Und man darf dabei ruhig selbstbewusst sein!