"WIR SIND QUOTENFRAUEN!"
Da hat die deutsche Regierung am 6. Jänner doch tatsächlich einen – längst überfälligen, wie man behaupten könnte – Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, wonach in Konzern-Vorständen mit vier und mehr Mitgliedern künftig zumindest ein Posten mit einer Frau besetzt werden muss. Diese Entscheidung hat in den vergangenen Wochen die Diskussion über Frauenquoten wieder neu entfacht. Im Magazin "Stern" präsentierten sich 40 Frauen aus Top-Positionen der Gesellschaft voller Selbstbewusstsein und Stolz als sogenannte "Quotenfrauen".
#ReframingQuotenfrau
Der deutsche Journalistinnen-Verein ProQuote, der sich seit 2012 für Frauenquoten einsetzt, griff die Debatte auf und macht seither unter dem Hashtag #ReframingQuotenfrau mit dem positiven Besetzen des Begriffes weiter.
Das Frauennetzwerk Medien, ein überparteilicher Verein für Journalistinnen und Frauen in Medienberufen, trug die Aktion nach Österreich in unsere heimische Medienlandschaft. Denn es werden, so heißt es seitens des Netzwerks, immer wieder Führungsfrauen mit dem Begriff Quotenfrau abgewertet und ihre Leistungen damit delegitimiert. Es ist also höchste Zeit, dass Frauen sich den Begriff selbst zu eigen machen und ihn positiv besetzen.
Mit dem Slogan #ReframingQuotenfrau werden Zitate von Journalisten und Journalistinnen zur Frauenquote auf Twitter, Facebook und Instagram gepostet. Der Konsens lautet: Mit Quoten wäre es für Frauen einfacher, die – unabhängig von Leistung gewachsenen – überproportionalen Männerquoten in den Führungsebenen der Medien zu durchbrechen. Quoten können für eine gleichmäßigere Verteilung auch der gut bezahlten Arbeit zwischen Frauen und Männern sorgen. Bei tatsächlichen und vermeintlichen Quotenfrauen handelt es sich um weibliche Leistungsträgerinnen, die sehr stolz auf ihr Tun sein können.