Plus 7,8 Prozent: Lehrlingszahlen legten "Herbstturbo" ein
Den größten Zuwachs gibt es in der Industrie, auch die Tourismus-Branche entwickelt sich gut.
Mit Oktober verzeichneten die heimischen Betriebe ein Plus von 7,8 Prozent bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr im Vergleich mit 2021. Die stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich, Mariana Kühnel, sprach diese Woche in einer Aussendung von einem "Herbstturbo". Aktuell befinden sich 35.580 junge Menschen im ersten Lehrjahr. 32.405 von ihnen lernen in Ausbildungsbetrieben.
Den zahlenmäßig größten Zuwachs gab es mit plus 742 auf 4864 Lehrlinge im ersten Lehrjahr in der Industrie. Es folgen der Tourismus (plus 561 auf 2704 Lehrlinge) sowie Gewerbe und Handwerk (plus 391 auf 14.086 Lehrlinge). Ein gutes Wachstum verzeichnete auch die Berufsgruppe Information und Consulting mit plus 226 auf 902 Lehrlinge.
Fachkräftesicherung sei in den heimischen Lehrbetrieben ein großes Anliegen, so Kühnel: "Dies geht quer durch alle Branchen – vom Handwerks- und Industrieberuf bis hin zu IT-Jobs. Erfreulich ist auch das große Plus im Tourismus."
Klarer Stellenüberhang
Über alle Lehrjahre betrachtet absolvieren derzeit 108.567 Menschen eine Lehre, davon 102.343 in Ausbildungsbetrieben. Die Ausbildungsbetriebe würden gerne noch mehr junge Menschen ausbilden. Allerdings stehen laut Daten des Arbeitsmarktservices (AMS) momentan den 16.443 österreichweit als offen gemeldeten Lehrstellen nur 8750 Lehrstellensuchende gegenüber. Rein rechnerisch könnten 7700 Lehrstellen gar nicht besetzt werden.
Es zahle sich aus, junge Menschen über digitale Kanäle anzusprechen. Die Themen Digitalisierung und "grüne" Skills stünden bei ihnen hoch im Kurs.