Jüngere wollen mehr Freizeit, die Älteren fordern mehr Sinn im Job
Gallup-Studie: Was Beschäftigte umtreibt, hängt häufig vom Alter ab.
In der Einstellung zur Arbeit bestehen in Österreich große Generationenunterschiede. Während sich Ältere durch überdurchschnittlich hohe Kompromiss- und Einsatzbereitschaft auszeichnen, liegt der Fokus der Jungen deutlicher auf dem Privat- als auf dem Berufsleben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Gallup-Institut durchgeführt hat. 1000 Personen wurden dafür befragt.
74 Prozent der Österreicher glauben, dass man Kompromisse eingehen müsse, um einen Arbeitsplatz zu bekommen bzw. zu behalten. 70 Prozent sagen, dass es notwendig sei, viel zu arbeiten, um Wohlstand zu erreichen: Bei den über 50-Jährigen ist der Anteil mit 78 Prozent deutlich höher als bei den unter 30-Jährigen (63 Prozent).
Für 70 Prozent ist eine erfüllende Tätigkeit wichtiger als ein hohes Gehalt. Bei den über 50-Jährigen sagen dies 76 Prozent, bei den unter 30-Jährigen sind es 63 Prozent.
Auf Bedürfnisse eingehen
71 Prozent sind der Ansicht, dass man bei einem Arbeitgeber, dessen Einstellung man nicht teilt, nicht arbeiten sollte. Für 58 Prozent hat das Privatleben einen höheren Stellenwert als der Beruf: Am häufigsten stimmten dieser Aussagen die ganz jungen Arbeitnehmer zu (75 Prozent). 35 Prozent der Österreicher würden keine Stelle annehmen, bei der es keine Gelegenheit zur flexiblen Arbeit (Homeoffice, freie Arbeitszeiteinteilung etc.) gibt: Mit 67 Prozent zeigen die Jungen hier die geringste Kompromissbereitschaft.
"Die Suche nach Arbeitskräften muss auf die Bedürfnisse verschiedener Generationen abgestimmt sein", sagt dazu Andrea Fronaschütz, Leiterin des Gallup-Instituts.