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Eine Frau im Schatten

09. Jänner 2021, 00:04 Uhr
Eine Frau im Schatten
Mileva fiel schon als Kind durch ihre außerordentliche naturwissenschaftliche Begabung auf. Bild: REUTERS

Sagt Ihnen der Name Mileva Maric etwas? Vermutlich nicht, denn es handelt sich um eine weitgehend unbekannte Person, die im Schatten eines Jahrhundertgenies stand. Mileva Maric war eine der ersten Frauen, die ein Mathematik- und Physikstudium an einer deutschsprachigen Hochschule aufnahmen, und die erste Ehefrau Albert Einsteins.

Um ihre Person und ihren Beitrag zu den frühen Schriften ihres Mannes rankt sich bis heute eine Vielzahl an Mythen. Die aktuellste Biographie "The Real Story of Mileva Einstein-Maric" beschreibt sie als eine Frau, die lange und tapfer gegen enorme Widerstände kämpfte, in einer Zeit, in der Frauen in der Wissenschaft schlichtweg nicht vorgesehen waren. Zugleich räumen die Autoren Allen Esterson und David Cassidy aber mit dem Mythos auf, dass Maric der Ruhm für die Relativitätstheorie gebührt. Entsprechende Berichte seien fachlich fragwürdig. Dennoch ist man nach dem Lesen der Biografie fasziniert von dieser Frau, die alles andere als gewöhnlich war.

Odyssee durch Bildungssysteme

Mileva Maric wurde 1875 in der vorwiegend serbischen Region Vojvodina im Süden Ungarns geboren. Nachdem die Familie umzog, besuchte sie in Zagreb ein Jungengymnasium, wofür sie eine Aufnahmeprüfung machen musste und eine Sondergenehmigung vom Bildungsministerium für den Physikunterricht benötigte. Später studierte sie in Zürich Physik, wieder als einzige Frau ihres Jahrgangs und als erste Serbin überhaupt.

Als sich Albert Einstein und Mileva Maric 1896 am Polytechnicum in Zürich kennen- lernen, ist er 17 und sie 20 Jahre alt. Es beginnt eine Liebesgeschichte ohne Happy End. Die beiden tauschen sich wissenschaftlich aus, ihre Ehe jedoch geht schnell in die Brüche.

Im ersten Teil des Buches beschreibt Cassidy Maric’ schwieriges Leben mit einem Mann, der sich oft benahm wie ein Ekel. Im zweiten Teil geht Esterson akribisch den Belegen für Milevas angebliche Co-Autorschaft nach. Es ist bis heute umstritten, ob und in welchen Maße Mileva zu Einsteins Relativitätstheorie beitrug. Mehrere Autoren verorten eine intensive fachliche Zusammenarbeit von Albert und Mileva.

In Briefen an Mileva schreibt Einstein mehrfach "unsere Arbeit über die Relativbewegung" oder von "unserem Artikel". In ihren eigenen Briefen an eine Freundin spricht Mileva von diesen Arbeiten aber nur als Alberts, auf den sie sehr stolz sei.

Die Wahrheit wird wohl nie mehr ans Licht kommen. Vielleicht ist Milevas Geschichte auch einfach "nur" das Drama einer Frau, der ihre Zeit kaum eine Chance gegeben hat.

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