Studie: Im Vorstand braucht es die erste Frau als "Eisbrecherin"

Frauen kommen in den Topetagen großer, international tätiger, börsenotierter Unternehmen in Deutschland am besten voran.
Bei den mittelgroßen Unternehmen, die im MDAX und im SDAX notiert sind, geht es wesentlich zäher voran: Das zeigt eine Untersuchung der Allbright-Stiftung. Mit Stichtag 1. September hatten erstmals drei DAX-Konzerne ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen im Vorstand: Continental, Fresenius Medical Care und Siemens Healthineers. Bei Beiersdorf, der Deutschen Telekom und Mercedes-Benz liegt der Anteil bei 40 Prozent. Mehr als die Hälfte der 160 Unternehmen aus den Börsenindizes DAX, MDAX und SDAX hat nach wie vor keine Vorständin. Fast alle sind kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) aus SDAX und MDAX.
Laut den Stiftungsvorständen Wiebke Ankersen und Christian Berg gelte es, sich die besten Frauen zu sichern. Dies gelinge den DAX-Unternehmen derzeit am besten. Für KMU werde es zunehmend schwieriger: "Der Trend, dass Topmanagerinnen bevorzugt Unternehmen wählen, in denen es schon Frauen im Vorstandsteam gibt, bestätigt sich auch in diesem Jahr."
Zehn Vorstandschefinnen
In den DAX-Unternehmen ist der Frauenanteil in den Vorständen um 2,8 Prozentpunkte auf 20,2 Prozent gestiegen. In MDAX und SDAX stagnierte der Frauenanteil in den Vorständen bei 11,3 bzw. 10,4 Prozent.
Die Zahl der weiblichen Vorsitzenden stieg von acht auf neun. Nach dem 1. September wurde Carla Kriwet Vorstandschefin von Fresenius Med Care. Jede vierte neue Vorständin wurde zuletzt für Finanzen rekrutiert – laut Studie oft ein Sprungbrett für Chefposten.