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Zwischen Barbaresco und Frittatensuppe

Von Dietmar Mascher, 02. Oktober 2019, 10:10 Uhr
Bild: OÖN

13 Jahre war der Gaspoltshofener Wirtssohn Willi Klinger Chef des österreichischen Weinmarketings. Mit 62 Jahren wird er nun Chef von Wein & Co Österreich.

Es ist eine Rückkehr. Schon bei der Gründung des Weinhandelshauses Wein&Co war Willi Klinger federführend beteiligt. Jetzt, nach der Übernahme durch die deutsche Hawesko, wird der 62-jährige gelernte Romanist (Italienisch, Französisch) Geschäftsführer und das Gesicht von Wein & Co in Österreich. „Ich wollte vor der Pension noch etwas anderes machen und habe überlegt, als Berater für verschiedene Winzer tätig zu sein. Aber dann kam das Angebot, und ich werde am 1. Jänner den neuen Job antreten“, sagt Klinger im Gespräch mit den OÖNachrichten.

Eine bunte Karriere hat der Mostdipf-Preisträger hingelegt, der Hans Moser blendend einen Abend lang imitieren kann und hervorragend Klavier spielt. Und sie ist von Kultur und Wirtschaft geprägt. Klinger machte sein Probejahr als Lehrer und die Bühnenreifeprüfung am Franz-Schubert Konservatorium. Lehrer wurde er letztlich ebenso wenig wie Schauspieler, Rockstar oder Skifahrer (auch das stand auf der Liste).

Er heuerte beim Salzburger Weinhändler Stangl an und half Heinz Kammer beim Aufbau von Wein & Co. Sechs Jahre lang war er Exportchef des Barbaresco-GurusAngelo Gaja im Piemont und lernte, wie man Wein weltweit vermarktet. Eine Geschichte müsse man erzählen, dann könne man auch sündteuren Wein verkaufen. 

Strategie der vielen Märkte 

Das hat sich Klinger in seinen 13 Jahren als Chef des österreichischen Weinmarketings zu Herzen genommen. „Es war mir wichtig, dass wir auf vielen Märkten präsent sind. Die Exporte haben sich während meiner Tätigkeit von 80 auf 170 Millionen Euro erhöht.“ Türöffner war der Grüne Veltliner, der in New York als „Gruner“ ein Kultgetränk geworden ist.
„Es ist aber auch gelungen, den Rotwein international zu etablieren und zuletzt Spezialitäten wie Zinfandel oder den Gemischten Satz in den USA“, sagt Klinger.

„Ich war kürzlich in Nowosibirsk. Und es war bis vor kurzem undenkbar, dass dort in den Restaurants österreichischer Wein angeboten wird“, sagt Klinger, der sich scherzhaft mit den Charakteristika des österreichischen Weins vergleicht. „Er hat Frische und Natürlichkeit, aber auch Tiefgang und Charakter.“ Die Liebe zur Kulinarik war quasi genetisch programmiert. Mama Hedi wurde sogar von Thomas Bernhard in „Die Theatermacher“ für ihre Frittatensuppe gelobt. Mit ihr hat Willi Klinger gemeinsam ein Kochbuch herausgebracht. Mit Bruder Wolfgang, FP-Landesrat in OÖ, verbinden ihn die Liebe zum Wein und ähnliche Ansichten zur Wirtschaftspolitik. Gesellschaftspolitisch liegen zwischen dem liberalen Willi und dem gegenüber Mischkulturen skeptischen Wolfgang aber Welten. Das hat Willi zuletzt auch klar kommuniziert.

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