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Ein Herz wie ein Bergwerk für kühle Getränke

Von Susanna Sailer   05.September 2020

Was ihr privates Glück und beruflichen Erfolg angeht, steht Anna Zehetner aus Gmunden derzeit auf der Sonnenseite des Lebens. Dieses Wochenende heiratet die 31-Jährige ihren Philip, einen ebenfalls aus Gmunden stammenden Treasury-Finanzberater. Am Samstag, findet die kirchliche Hochzeit der beiden am heimatlichen Traunsee statt.

Auch im Job läuft es für die Absolventin der Montanuniversität Leoben erfolgsversprechend: Seit kurzem leitet sie als erste Frau bei Coca-Cola HBC Österreich vier Produktionslinien im Abfüllbetrieb im burgenländischen Edelstal. Damit ist sie für 85 ausschließlich männliche Mitarbeiter verantwortlich.

Zehetner: "Ich hatte in meinem Berufsleben noch nie weibliche Mitarbeiter. Das bringt das Produktionsumfeld mit sich. Ich würde mich freuen, wenn Frauen darunter wären."

Durch das Elternhaus technisch "vorbelastet" ist Zehetner nicht. Ihre Mutter war Apothekerin. Vater Eduard hatte sich in Unternehmen wie RHI und Immofinanz als betriebswirtschaftlicher Restrukturierer einen Namen gemacht. Ihren Weg wählte sich Anna bewusst nach ihrem Motto "Wenn du weißt, was du willst, brauchst du dir nichts dreinreden lassen".

An der Montanuni in Leoben studierte sie Rohstoffingenieurwesen und spezialisierte sich in der Folge auf die Rohstoffverarbeitung. Sie befasste sie sich mit Bergbau, Tunnelbau und dem Gesteinshüttenwesen.

Dem Ursprung auf der Spur

Zehetner: "Mich fasziniert am Bergbau, dass er der Ursprung vieler materieller Dinge ist. Alles, was nicht aus Holz oder Textil ist, wurde irgendwo aus dem Berg abgebaut. Ich will verstehen, wo die Dinge herkommen und wie sie das werden, was sie am Ende sind." In der Studienzeit sammelte sie prägende Auslandserfahrung. Ihr Weg führte sie in ein College nach Australien, in den Bergbau nach Chile, als Erasmus-Studentin nach Barcelona und zu einem finnischen Bergbaumaschinenhersteller in Schweden.

Nach einer Controlling-Ausbildung an der Donauuniversität Krems startete sie in Wien ihre Karriere bei Henkel als Projektmanagerin und drei Jahre später als Produktionsleiterin beim Düngemittelhersteller Timac Agro.

Herausfordernde Standards

Im Juni folgte der Wechsel zu Coca-Cola. Seither pendelt sie von Wien ins 60 Kilometer entfernte Edelstal. Zehetner: "Eine Produktion in der Getränke- und Lebensmittelindustrie zu leiten, ist wegen hoher Qualitätsstandards spannend. Es gibt keine Toleranzen, jedes Produkt muss perfekt sein." In Zehetners Bereiche fallen alle Produktionsabläufe, die Ressourcenplanung und die Weiterentwicklung des Teams. Hier kann sie ihre Kommunikationsfähigkeit gut einbringen.

Ihre Tipps an Frauen, die ebenfalls Karriere machen wollen: "Seid zielstrebig, lasst euch nichts dreinreden, wenn euch etwas besonders interessiert. Geht euren Weg mit Freude, seid aber auch konsequent mit euch selbst."

Abseits ihres Berufes zieht es Zehetner mit ihrem Philip in die Berge und an die Seen ihrer Heimat. "So dynamisch mein Job ist, genauso setzt sich das im Privaten fort. Ich bin viel auf Achse, selten daheim."

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19. April 2024