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Auch der Wald hat einen Botschafter

04. September 2019, 13:50 Uhr
Fritz Wolf
Bild: ebra

Fritz Wolf aus Grünau ist Gründer der Waldschule Almtal und Waldbotschafter.

Wie erklärt man den Wald? Laut Wikipedia ist er „eine Pflanzenformation, die im Wesentlichen aus Bäumen besteht“. Doch hat man damit den Wald in irgendeiner Weise verstanden? Überhaupt nicht, findet Fritz Wolf.

Der Grünauer Förster hat 45 Jahre lang an der Forstlichen Ausbildungsstätte (FAST) Schloss Ort unterrichtet und ist einer der Erfinder der Waldpädagogik. Die von ihm gegründete Forstschule Almtal vermittelt das Phänomen Wald nicht anhand von Begriffsdefinitionen, sondern mithilfe des unmittelbaren Erlebens. Wolf nimmt Kinder und Erwachsene mit in den Wald. Dort dürfen sie Bäume blind ertasten, an Blättern riechen, barfuß durchs Unterholz wuseln und die Komplexität des Lebensraumes Wald mit all ihren Sinnen erfahren. Nur so versteht man sie auch.

Für seine Leistungen in der Waldvermittlung wurde der introvertierte Förster längst offiziell zum Waldbotschafter ernannt. Dabei würde Wolf nie behaupten, alles über den Wald zu wissen. Sicher: Er hat klare Prinzipien, was den Wirtschaftsraum Wald betrifft. Doch von der Natur des Waldes lässt sich der erfahrene Förster im 50 Hektar großen Forstbetrieb seines Sohnes nach wie vor belehren. Wolf beobachtet, wie die Bäume auf den Klimawandel reagieren, legt möglichst artenreiche Mischwälder an und fördert bevorzugt jene Baumarten, die von selbst aufgehen. Für die „Fichtenwüsten“ in manchen Revieren hat er wenig Verständnis. Und überhaupt: „Die Tanne ist die Fichte der Zukunft.“

Die Waldschule von Fritz Wolf wurde heuer 25 Jahre alt. Er selbst feierte kürzlich seinen 70. Geburtstag. Aber was sind schon sieben Jahrzehnte aus der Sicht des Waldes? „Von meiner Arbeit profitiert erst die nächste Generation“, sagt er. „Ich kann nur die Grundlagen für meine Nachkommen legen. Das ist das Schicksal von uns Förstern.“ Forstwirte, die in Jahresbilanzen denken, haben aus der Sicht von Fritz Wolf den Wald nicht verstanden. Aber er würde sie jederzeit und gerne mit in seinen Wald im Almtal nehmen.

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