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"Belgier und Österreicher haben viel gemeinsam"

Von Susanna Sailer, 08. August 2020, 00:04 Uhr
"Belgier und Österreicher haben viel gemeinsam"
Beate Bräuer vor dem Brüsseler Blumenteppich auf dem Grand Place. Bild: privat

Beate Bräuer, Verkaufschefin in einer Zitronensäurefabrik, fühlt sich auch nach 30 Jahren Belgien als Österreicherin

Beate Bräuer wurde in den Corona-Monaten März und April ordentlich auf Trab gehalten. Die Linzerin, die seit 30 Jahren in Belgien lebt, hatte als Leiterin der Verkaufsabteilung der Zitronensäurefabrik Citrique Belge und Mitglied des Managementboards eine extrem hohe Kundennachfrage zu bewältigen. Zitronensäure wird u. a. für Nahrungsmittel und Getränke benötigt. Wegen der Pandemie blieben Lieferungen aus China aus oder kamen stark verzögert an. Bräuer: "Die Nachfrage nach europäischer Ware boomte. Denn wir und Jungbunzlauer aus Pernhofen in Niederösterreich sind die letzten Zitronensäurefabriken in Europa."

Zwischenzeitlich habe sich die Nachfrage wieder eingependelt. "Viele Kunden wollen sich nun vom chinesischen Markt weniger abhängig machen. Denn die Unsicherheit, wie es mit Corona im nächsten Jahr weitergehen wird, ist vorhanden", sagt die 60-jährige Managerin, die eine Karriere im Ausland schon zu Studienzeiten anstrebte.

"Belgier und Österreicher haben viel gemeinsam"
Beate Bräuer mit Ehemann Friedrich Bild: privat

Von Wien via Basel nach Brüssel

Nach der Matura an der Linzer Körnerschule studierte sie Handelswissenschaften in Wien. An der WU Wien lernte sie ihren künftigen Mann Friedrich kennen. Nach Studienabschluss und der Hochzeit verließen die beiden Österreich und begannen ihr gemeinsames Leben in Basel mit einem Sprung in die Pharmabranche. Sie startete bei Hoffmann-La Roche (heute Roche) in der Vitaminsparte. Nach drei Jahren ging es für beide weiter nach Brüssel. "Da blieben wir bis heute hängen. Seitdem pendle ich täglich 50 Kilometer von Brüssel nach Tienen zu Citrique Belge." Mit ihren Mitarbeitern spricht sie Flämisch, die internationale Kommunikation erfolgt auf Englisch und teils auf Französisch. Das Ehepaar hat weiterhin die österreichische Staatsbürgerschaft. Ehemann Friedrich arbeitet nun als Abteilungsleiter für interne Audits bei der Europäischen Kommission.

"Ich fühle mich nach wie vor als Österreicherin", sagt Bräuer. Bei ihren Töchtern (28 und 25) sei dies anders. Beide seien in Belgien geboren und aufgewachsen und sähen sich als Europäerinnen.

"Belgier und Österreicher haben viel gemeinsam"
Beate Bräuer als karitative "Kaffeehaus"-Gehilfin Bild: privat

"Die Belgier und Österreicher haben viel gemeinsam, vor allem den Familiensinn, die Gemütlichkeit und die Lust am Genießen", sagt Bräuer. Zudem würden auch die Belgier häufig Kompromisse schließen, wenn es um politische Entscheidungen gehe.

Jungen Leuten, die es in die Ferne zieht, rät sie: "Nehmt Bedacht auf unterschiedliche Sozialgesetzgebungen. Man nimmt das anfänglich nicht wichtig. Aber dann fehlen die Jahre, in denen nichts für die Pension einbezahlt wurde."

Kontaktfreudigkeit ist wichtig

Um Kontakte zu Einheimischen zu knüpfen, schloss sich Bräuer der Charity-Organisation Ladies Circle an. Später trat sie der Gruppe Femmes d’Europe der Europäischen Union bei und leitete einige Jahre die Österreich-Gruppe. Beim jährlichen gemeinsamen Weihnachtsbasar ist sie am Stand anzutreffen, der zu einem Wiener Kaffeehaus umfunktioniert wird. Das Verbindungsbüro des Landes Oberösterreich zur EU liefert dazu Linzer Torte. "Die Oberösterreich-Connection funktioniert auch im Ausland bestens", freut sich Bräuer.

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Autorin
Susanna Sailer
Susanna Sailer
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