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Wie Smartphones schaden und unaufmerksam machen

Von Susanna Sailer   24.November 2018

Während der Arbeit am Computer liegt das Smartphone in Griffnähe. Der Blick schweift vom Bildschirm ab und fällt auf das Handy – aus ist’s mit der Konzentration. War da ein Signal?

"Der Blutdruck steigt nachweislich, wenn im Smartphone eine neue E-Mail ankommt", weiß der Ulmer Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer, der diese Woche bei der OÖN-Wirtschaftsakademie im Linzer Brucknerhaus über Risiken und Nebenwirkungen digitaler Medien referierte.

Es gebe zudem eine Studie, die beweise, dass der Intelligenzquotient eines Menschen kurzfristig sinke, wenn dessen Handy klingle. "Sofort reduziert sich die Aufmerksamkeit und die Gedächtnisleistung", sagte Spitzer, der sich in mehreren Büchern kritisch mit Smartphones, sozialen Medien und YouTube auseinandergesetzt hat. Denn überall da, wo es Wirkungen gebe, seien auch Gegenwirkungen vorhanden.

Die Dosis macht das Gift

"Die Dosis macht das Gift", warnte Spitzer vor einem exzessiven Umgang mit digitalen Medien. Bei einem Zuviel würden Körper und Geist Schaden nehmen. Die Palette, die der deutsche Mediziner aufzählte, reiche von Haltungsschäden, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck bis hin zu Schlafstörungen. Aber auch Suchtverhalten, Aggression, Angst und Depression seien die Folge.

Für Spitzer steht fest: "Durch Facebook sinkt unsere Lebenszufriedenheit. Denn Menschen vergleichen sich ständig mit anderen und werden unglücklich, wenn sie sehen, wie andere besser leben."

Als Psychiater sieht er es auch problematisch, dass YouTube das Fernsehen als Leitmedium abgelöst habe. YouTube treffe eine Vorauswahl. Gezeigt werde als Nächstes stets ein Video, das einen Tick radikaler sei als jenes davor, um die Leute online zu halten. Das radikalisiere die Gesellschaft und sei demokratiepolitisch bedenklich, warnt Spitzer.

"Schützt die Kinder!"

"Smartphones machen kurzsichtig – vor allem bei Kindern besteht Handlungsbedarf", sagt Spitzer. Grund dafür sei das übermäßige Sehen in der Nähe. In China seien deswegen Smartphones in Schulen verboten, in Südkorea der Gebrauch eingeschränkt worden. Spitzer: "Auch wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen davor schützen."

Kinder sollten eine Stunde vor dem Zubettgehen keine Geräte mit hohem Blaulichtanteil benützen. Denn diese würden die innere Uhr beeinflussen, was zu Schlafstörungen führen könne. Die Folge: Kinder lernen schlechter, da im Schlaf konsolidierte Lerninhalte verfestigt werden.

"Und bloß keine Tablets im Kindergarten", rät Spitzer. Eine differenzierte Motorik lernen die Kleinen nicht mit Drüberwischen über Glas.

Zum Vormerken: Das sind die Termine 2019:

Die OÖN-Wirtschaftsakademie wird auch im kommenden Jahr mit hochkarätigen Referenten aufwarten. Eine Vorschau für 2019:

20. März: Weltklasse-Sportler Felix Gottwald gibt Tipps für mentale und emotionale Balance im Berufsleben.

9. April: Der Arzt, Manager und Buchautor Roman Szeliga spricht über die Kraft des Humors im Business.

20. Mai: Die Volleyballnationalspielerin und Psychologin Monika Matschnig referiert über Körpersprache und Wirkungskompetenz.

5. Juni: Verhandlungsexperte Matthias Schranner gibt Verhandlungstipps.

15. Oktober: Kommunikations- und Marketing-Profi Robert Seeger jun. in Doppelconference mit seinem Vater Robert Seeger

12. November: whatchado-Gründer und EU-Jugendbotschafter Ali Mahlodji

Anfragen zu den jeweiligen Vorträgen richten Sie bitte via E-Mail an: wirtschaftsakademie@nachrichten.at

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19. April 2024