Deutschland: 600.000 Erwerbstätige weniger bis 2040
Fachkräftemangel als Hemmschuh für Ausbau erneuerbarer Energien.
In Deutschland dürfte sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen: Die Zahl der Erwerbstätigen wird nach Prognosen von Experten bis zum Jahr 2040 um rund 600.000 zurückgehen. Das geht aus einer Studie des deutschen Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor, die diese Woche veröffentlicht wurde. Die Studie wurde gemeinsam mit dem deutschen Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und der deutschen Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung erstellt. Die Zahl der Erwerbstätigen wird von 44,92 Millionen auf 44,32 Millionen sinken.
Grund für die Entwicklung sei das Ausscheiden der "Babyboomer-Generation", also von Arbeitnehmern aus den geburtenstarken Jahrgängen der 1950er- und 1960er-Jahre. Die Zahl der zukünftigen Lehrlinge könne diesen Rückgang nicht auffangen. "Die Projektionen zeigen deutlich, dass das Angebot an qualifizierten Erwerbstätigen die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in immer mehr Berufen beziehungsweise Berufsgruppen nicht mehr decken kann", hieß es vom BIBB.
IT, Baugewerbe, Technik
Die größten Fachkräfteengpässe sind in den IT-Berufen, den technischen Berufen, im Baugewerbe und in den Gesundheits- und Sozialberufen zu erwarten.
"Die digitale und ökologische Transformation ist genau auf jene Fachkräfte angewiesen, an denen es zu mangeln droht. Das könnte den Umbau der Wirtschaft hemmen. Der Fachkräfteengpass droht damit zur Transformationsbremse zu werden", sagte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. Fehlende Fachkräfte würden den zügigeren Ausbau erneuerbarer Energien begrenzen. Das Ziel der Klimaneutralität 2045 sei in Gefahr.