Von der Venusfliegenfalle lernen
LINZ. JKU-Forscher gehen der Idee eines verstorbenen Kollegen nach.
Mit nur 100 Millisekunden ist das Zuschnappen der Venusfliegenfalle eine der schnellsten Bewegungen in der Pflanzenwelt. Die Insekten werden ganz ohne Muskelkraft gefangen.
Eine Eigenschaft, die man sich in der Abteilung für Physik weicher Materie der Linzer Kepleruni zunutze machen will. Die Forschungsidee stammt vom vor mehr als einem Jahr verstorbenen JKU-Forscher Siegfried Bauer.
"Wir haben uns das Ziel gesetzt, einige unvollendete Arbeiten aus Siegfrieds Ideennachlass fertigzustellen und so noch einmal Danke zu sagen", sagt Martin Kaltenbrunner vom Institut für Experimentalphysik.
Instabilität ausnutzen
Um ihre Fangblätter so rasch schließen zu können, nutzt die Pflanze eine mechanische Instabilität aus, wobei gespeicherte elastische Energie spontan freigesetzt wird.
Dieses Grundprinzip, elastische Instabilitäten in ultraschnelle Bewegung umzusetzen, lässt sich bei Automatisierungsanlagen, die hohe Geschwindigkeiten erfordern, nutzbar machen.
Bei ihren Versuchen konnten die Forscher nicht nur die Funktionsweise des Mechanismus nachempfinden, sondern verbessern. Der von ihnen geschaffene Aufbau war fünfmal schneller als das pflanzliche Vorbild.
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