"Ich habe sogar extra eine Wollweste im Büro"
LINZ. Seit drei Jahren leitet die frühere Grüne Landessprecherin Maria Buchmayr die Stabsstelle für Nachhaltigkeit an der JKU. Im Interview spricht sie über Nachhaltigkeit und Maßnahmen zum Stromsparen.
OÖN: Was motiviert stärker zu mehr Nachhaltigkeit – die Klimakrise oder die Strompreise?
Maria Buchmayr: Nachhaltigkeit besteht aus mehreren Faktoren: Ökologie, Gesellschaft und soziale Zusammenhänge. All das muss zusammenpassen. Die hohen Strompreise erleichtern aber die Umsetzung mancher Maßnahmen, das muss man so sagen.
Mit einem Stromverbrauch von 21 Millionen Kilowattstunden ist die JKU ein ziemlicher Stromfresser. Was macht man, um Strom zu sparen?
Die Temperatur in Büros wurde auf 21 Grad, in Hörsälen auf 19 Grad gesenkt. Im Sommer werden die Klimaanlagen gedrosselt und ab 22 Uhr ist nur mehr die Notbeleuchtung eingeschaltet. Auch Lüftungen werden zwischen 22 und 6 Uhr deaktiviert.
Und das wirkt?
Man kann den Einfluss jetzt noch nicht genau vorhersagen. Wir gehen davon aus, dass die Maßnahmen eine Einsparung von 15 bis 20 Prozent bedeuten. Diese wurden zwar im Sinne der Strompreise getroffen, aber sie dienen natürlich auch der Nachhaltigkeit.
Von den Temperatursenkungen werden Mitarbeiter und Studierende aber nicht begeistert sein.
Es mag ungewohnt sein, aber es hilft uns allen. Wir wollten in Büros ursprünglich auf 19 Grad reduzieren, aber das wird dann schon sehr kalt, vor allem, wenn man den ganzen Tag im Sitzen arbeitet. Daher sind es jetzt 21 Grad, das wird als angenehm empfunden. Und falls es doch zu kalt sein sollte: Ich habe sogar extra eine Wollweste im Büro.
Die JKU möchte bis 2030 klimaneutral sein. Wie will man das erreichen?
Solaranlagen sind in Planung. Die Umstellung ist keine einzelne Aktivität, sie setzt sich aus vielen einzelnen zusammen, in den Bereichen Beschaffung und Verbrauch von Wärme, Strom und Mobilität. Seit drei Jahren sind wir Teil der Klimabündnis-Gemeinden. Wir haben Wildblumenwiesen angelegt und die Biodiversität gefördert und ein neues Abfallsystem eingeführt.
Was ist die Circular University?
Das ist eine Kooperation mit ARAplus. Wir haben auch solarbetriebene „smarte Abfallbehälter“ angeschafft, sie schicken E-Mails zum Füllstand oder zeigen Entleerungsintervalle an. Wenn man eine nachhaltige Uni sein möchte, dann muss man das vorleben.
An der JKU starten demnächst drei neue Kunststoffstudien. Welche Erwartungen haben Sie?
Da geht es darum, wie wir mit Plastik umgehen, wie wir die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Ich habe sehr große Erwartungen, weil ich ja sehe, wie wichtig den jungen Menschen das Thema ist. Aus diesen Studien werden Experten und Expertinnen hervorgehen, die etwas weiterbringen werden.
Feronia-Preis
Gemeinsam mit dem Land Oberösterreich suchen OÖN und Oberbank nach den besten Initiativen zum Thema Nachhaltigkeit und verleihen den Feronia-Preis. Anmeldungen bis 4. Februar auf nachrichten.at/feronia
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Die Grünen sind wirklich sehr Umsetzungsschwach, nicht dass sie nicht jene schon vor gut zehn Jahren adressiert haben, die ansonsten auch Energie liefern, mehr nachhaltige bereitzustellen? aber natürlich war man da noch nicht so weit, nicht jedes Windkraftwerk oder gar blendende Photovoltaikanlagen überall nach dem Florianiprinzip aufzustellen, bzw. halt doch nicht. Nachdem wir nun die Misere haben, und natürlich noch aktiv auch auf russisches Gas verzichtet wurde, bis überhaupt die Nordstream von "Unbkannten" gesprengt wurde, müsste man halt viel kreativer und aktiver sein. Liebe Grüne, wieso propagiert ihr nicht die Pulloverheizung und geht mit gutem Beispiel voran? Menschen die nicht krank sind, werden das gut aushalten, auch abnehmen geht leichter. Verweichlicht sein und Umwelt sparen, das geht nicht zusammen. Und zu Tempo 100 auf Autobahn und 80 Bundes/Landesstraßen fehlen die Pickerl FREIWILLIG 100 / 80 damit der Nachkommende informiert ist. Es gilt die UV.
Wer hat das zu verantworten, dass nun grüne Spinner Politiker schon versorgt werden?
ich finde diese Äußerung sehr unangemessen, wenn schon lieber jene aufzählen, wo das in ganz anderen Größenordnungen zutrifft.
Ein typisches versorgungsposterl vom Steuerzahler fürstlich vergütet .. kotz
Ich finde es lächerlich, wenn man versucht den Menschen die Umgebungstemperatur einheitlich vorzuschreiben.
Wer die Meetingräume in den USA kennt, der hat erfahren daß die US-Bürger eine Temperatur von rund 18 als sehr angenehm empfinden während wir Europäer in den Jacken darinnen sitzen und dabei noch frieren und uns eine Erkältung holen.
Es ist der gleiche Humbug wenn man nun versuch hier in Österreich under dem grünen Deckmantel die Menschen gegen ihr Empfinden einer willkürlich definierten Temperatur auszusetzen.
Ich habe es gerne warm so um die mindest 21 bis 22 C und wenn es Maria Buchmayr vorzieht mit einer Wollweste im Büro zu sitzen sor darf sie das natürlich tun. Nur bitte keine Vorschriften davon ableiten....... wir Menschen wollen unsere Umgebungstemperatur immer noch selbst bestimmen und brauchen dazu kein Diktat vom Staat!
Den Menschen Vorschriften zu machen und deren Alltag zu reglementieren gehört zur DNA der Grünen…
Das Grundprinzip der Grüninnen besteht doch darin, allen Menschen Ihre (grüne) Ideologie aufzuzwingen. Das geht aber meistens nur durch "Vorschriften" und Regelungen....wie z.Bsp hier bei den Temperaturen.
Solange genug Menschen sich diesen Unsinn mitmachen, solange werden die Grünen auch etwas zu bestimmen haben. Schon heute wäre in NÖ genug Gelegenheit, sich dagegen zu wehren.
Aha, bei 19 frierten Mitarbeiter:innen unzumutbar im Büro, im Hörsaal für Student:innen ist's aber OK. So geräumig ist es dort auch nicht, dass man dickt eingemummt Platz findet...
Ein Leuchtturm des Wissens ist es jedenfalls nicht, wenn man am TNF-Turm das Somnium nächtens das umliegende Stadtteil und den Wald gleißend beleuchtet.
Wer hat da wieder den Grad-Kringel geklaut?