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Wie sich die Corona-Krise auf Gehälter und Löhne der Arbeitnehmer auswirkt

Von Susanna Sailer   24.Oktober 2020

Die Corona-Krise knabbert am Wohlstand der Österreicher. Bedingt durch Kurzarbeit oder Jobverlust landete weniger Geld auf deren Lohn- und Gehaltskonten. Laut Arbeiterkammer Oberösterreich betrug das Minus im ersten Halbjahr 2020 rund eine Milliarde Euro. Das ist ein Rückgang von 1,3 Prozent zum Vergleichszeitraum 2019. Dieser Berechnung liegen Zahlen der Statistik Austria über die österreichweit ausbezahlten Brutto-Löhne und -Gehälter bis Juni 2020 zugrunde.

Doch bereits vor dem Corona-Lockdown machte der Mittelwert (Median) der Einkommen keine großen Sprünge. Zwischen 2008 und 2018 betrug der Anstieg preisbedingt und netto 1,3 Prozent. "Das heißt, mit dem Einkommen kann man sich gerade einmal etwa gleich viel leisten wie vor einem Jahrzehnt", sagt Erich Schwarz, stellvertretender OÖ-Präsident der Arbeiterkammer.

Das Einkommen der oberösterreichischen Arbeitnehmer betrug heuer im ersten Halbjahr im Mittel 2530 Euro brutto. Männer verdienten im Median 2956 Euro, Frauen mit 1896 Euro um etwa 36 Prozent weniger.

Im Bezirksvergleich erhalten die in Steyr arbeitenden männlichen Angestellten mit 4750 Euro die höchsten Entgelte, gefolgt von denen in Perg und Vöcklabruck (4100 und 3990 Euro). Am wenigsten verdienten Arbeitnehmende in Rohrbach, Freistadt und Eferding mit rund 1270 bis 1300 Euro. Laut einer Prognose des Personaldienstleisters Robert Half dürften auch 2021 keine großen Veränderungen beim Fixgehalt vorgenommen werden. Das gelte auch für Führungskräfte und Fachkräfte in Schlüsselpositionen.

Gut bezahlt, stark gefordert

Laut der Einkommenserhebung des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF) betrugen Im Vorjahr, in der Vor-Corona-Zeit, die Jahresgesamteinkommen der ersten Führungsebene im Schnitt 235.800 Euro brutto, jene der zweiten Ebene hatten ein jährliches Gesamteinkommen von 138.100 Euro. Das ist ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber 2018.

"Die fixen Bestandteile der Gehälter für Führungspositionen dürften auch heuer nicht nach unten gehen. Dafür wird es weniger Bonuszahlungen geben", sagt WdF-Bundesvorsitzender Andreas Zakostelsky. Das bestätigt die Umfrage von Robert Half. Demnach kündigten 38 Prozent der Befragten an, dass ihre Bonuszahlungen für 2020 niedriger ausfallen werden als jene aus 2019. In der WdF-Studie gaben acht von zehn Führungskräften an, dass sie die Krise sehr herausforderte und mit erheblicher Mehrarbeit verbunden war. Der großen Mehrheit sei jedoch klar, dass diese Herausforderungen nicht gesondert abgegolten werden. "Führungskräfte sehen das als Teil ihres Jobs", sagt Zakostelsky.

Laut Robert Half sind jedoch so manche Arbeitnehmer während der Pandemie an ihre Grenzen gestoßen, sodass sie beginnen würden, ihre persönlichen Karriereprioritäten zu überdenken.

Die Umfrage unter Führungskräften zeigte, dass 86 Prozent der Teilnehmenden befürchten, ihre Fachkräfte nicht auf Dauer an das Unternehmen binden zu können. Eine der Hauptursachen seien fehlende Perspektiven auf Gehaltserhöhungen. 

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25. April 2024