Pensionierungswelle rollt auf heimische Führungsebene zu

Nur jeder zweite Betrieb verfügt über strategischen Nachfolgeplan.
Die geburtenstarken Jahrgänge ("Babyboomer") gehen in Pension und hinterlassen eine große Lücke auf dem Arbeitsmarkt. Auch die Führungsebenen in den heimischen Unternehmen bleiben davon nicht verschont. Allerdings fühlen sich viele Unternehmen auf die personellen Auswirkungen der Pensionierungen nicht vorbereitet: Das ist eine der Kernaussagen des "Leadership Survey", den das Beratungsunternehmen Deloitte erstellt hat. 160 Unternehmensvertreter wurden dafür befragt. Demnach sehen sich 60 Prozent der befragten Unternehmen mit einer stark zunehmenden Zahl an Pensionierungen konfrontiert. Mehr als drei Viertel gaben an, dass bis zu 25 Prozent der Führungskräfte in den kommenden fünf Jahren in Pension gehen.
Allerdings verfügt nur jedes zweite Unternehmen über eine strategische Nachfolgeplanung. "Das ist ein ernst zu nehmendes Versäumnis, denn fehlendes Nachfolgemanagement birgt große Risiken für die gesamte Organisation in sich", sagt Gudrun Heidenreich-Perez, Managing Director bei Deloitte.
Geringer Frauenanteil
Handlungsbedarf gibt es auch beim Thema Chancengleichheit. Zwar gewinnt das Thema in den Unternehmen insgesamt an Bedeutung, bei der Besetzung von Top-Positionen ist der Frauenanteil aber nach wie vor gering und liegt in vielen Betrieben nicht über 25 Prozent.
Führungskräfte sind in diesen Tagen mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Zur Bewältigung der drängenden Aufgaben sind vor allem veränderungsbereite (76 Prozent) und vertrauensfähige (74 Prozent) Personen gefragt. Risikobereitschaft wird nur von sechs Prozent geschätzt.