Coaches halten nichts davon, die Weihnachtsfeier digital abzuhalten
Die Corona-Pandemie vereitelt heuer in Unternehmen die traditionelle Weihnachtsfeier. Zahlreiche Ratgeber schlagen stattdessen Firmenfeiern im digitalen Raum vor. Zwei oberösterreichische Führungskräftecoaches sehen darin aber keine erstrebenswerte Alternative.
"Ich halte absolut nichts von ,Ersatz-Weihnachtsfeiern‘ im Sinne von: Wir treffen uns digital und sind dann mal besinnlich vor dem Bildschirm. Oder: Alle bekommen einen Gutschein für einen Restaurantbesuch mit wem auch immer", sagt Beatrix Kastrun, Managementtrainerin aus Leonding. Das gehe am Zweck der Weihnachtsfeier vorbei. Diese diene der Pflege der Gemeinschaft. Derzeit seien die meisten Menschen schon gefordert und von Onlinekonferenzen genervt.
Nägel mit Köpfen machen
Für Kastrun gäbe es für Führungskräfte nur eine Möglichkeit, adäquat zu reagieren: Sie schlägt eine persönliche Botschaft in Form eines Briefes vor, die ein Danke, ein "Es ist schade …" und gleichzeitig eine fixe Ankündigung einer Ersatzveranstaltung beinhalten sollte. Und zwar mit Bekanntgabe eines konkreten Termins und konkreten Ortes. Kastrun: Es genügt nicht, nur zu sagen: Das holen wir mal bei Gelegenheit nach, wenn wir wieder dürfen."
Genauso sieht das der Welser Führungskräftecoach Bernhard Hofer. "Außerdem hätte die krisengeschüttelte Gastronomie etwas davon und die Mitarbeiter können sich auf etwas Kommendes freuen."
Oft würden anlässlich von Weihnachtsfeiern Ehrungen von Mitarbeitern stattfinden. Hofer: "Das könnte tatsächlich auch digital geschehen, indem den Geehrten ein Gutschein beispielsweise für Kulinarisches ausgestellt wird." (sail)