AMS: Weniger Fördermittel, dafür Zielvorgaben

WIEN. Im kommenden Jahr wird das Arbeitsmarktservice (AMS) mit weniger öffentlichen Mitteln auskommen müssen.
Dies deshalb, weil Sonderprogramme auslaufen und weil weniger Arbeitslose erwartet werden. Laut der neuen Vorständin Petra Draxl wird das Förderbudget für aktive Arbeitsmarktpolitik um 200 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro zurückgehen.
Die gebürtige Steirerin war seit 2012 Landesgeschäftsführerin des AMS Wien und ist seit Juli die erste Frau im Vorstand. Beschäftigen wird sie ein interner Stellenabbau: 2024 müssen im AMS 125 Vollzeitplanstellen gestrichen werden.
Die Zielvorgaben von Arbeitsminister Martin Kocher – mehr Beschäftigungsanreize und einen Fokus auf grüne Transformation – nannte sie im Interview mit der Austria Presse Agentur "sehr gut formuliert". Förderung von Green Jobs und verstärkte Vermittlung von Langzeitarbeitslosen zählt Draxl zu ihren Schwerpunkten.
Die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung hält die AMS-Vorständin wegen des Personalmangels in absehbarer Zeit nicht für umsetzbar. Im Sinne zusätzlicher Beschäftigung fordert Draxl eine vereinfachte Antragstellung für die Rot-Weiß-Rot-Karte und das Recht auf einen Kinderbetreuungsplatz. Draxls Amtszeit ist bis 2024 begrenzt, sie folgte auf Herbert Buchinger, der seine Funktion vorzeitig zurückgelegt hatte. Wie Vorstand Johannes Kopf will sie sich für eine weitere Amtszeit bewerben.