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Intel stoppt Entwicklung von 5G-Chips: 200 Jobs bei Linzer Tochter in Gefahr

Von Martin Roithner, 25. April 2019, 00:04 Uhr
Intel stoppt Entwicklung von 5G-Chips: 200 Jobs bei Linzer Tochter in Gefahr
Den für 2020 von Intel angekündigten 5G-Chip für Smartphones wird es nicht geben.

SANTA CLARA / LINZ. Gemeinsam mit Kepler-Uni wurde an leistungsstarken Chips für Smartphones geforscht

2011 hieß es bei Intel, die Tochterfirma in Linz spiele ein Schlüsselrolle im Konzern: DMCE (Danube Mobile Communications Engineering) galt bisher als Spezialist für die Entwicklung von Chips für Handys. Weltweit sind mehr als 100 Millionen Smartphones mit Linzer Know-How im Einsatz, sie ermöglichen erst die Kommunikation im Mobilfunknetz. Nun fürchten deren Mitarbeiter um ihre Jobs.

Grund für die Verunsicherung ist eine Aussage des Intel-Chefs Bob Swan: "Im Geschäft mit Smartphone-Modems ist deutlich geworden, dass es keinen klaren Weg zu Profitabilität und positiven Rückläufen gibt." Swan kündigte überraschend an, Intel werde keine Chips für Smartphones mit der neuen Mobilfunktechnologie 5G entwickeln.

Die Planänderung könnte auch den Linzer Standort treffen. "Derzeit hängen alle Mitarbeiter in der Luft. Man weiß nicht, wie es weitergeht", sagt eine Beschäftigte im Gespräch mit den OÖN. Die Nachricht vom Aus der 5G-Chips sei für die Belegschaft "ziemlich überraschend" gekommen. "Das hat sich nicht abgezeichnet", sagt die Mitarbeiterin, die anonym bleiben will. DMCE hat in Linz 200 Beschäftigte und sich zuletzt auf 5G konzentriert.

Auch JKU betroffen

Auswirkungen hätte ein mögliches Aus in Linz auch auf die Johannes Kepler Universität (JKU). Am Christian-Doppler-Labor für "digital unterstützte Hochfrequenz-Transceiver in zukünftigen mobilen Kommunikationssystemen" wird seit 2017 an leistungsstarken Chips geforscht. Die Kosten von 4,7 Millionen Euro teilen sich das Wissenschaftsministerium und DMCE. Der Vertrag läuft bis 2023.

Intel gab sich auf Anfrage zugeknöpft. Das Unternehmen will heute, Donnerstag, bei der Präsentation der Quartalszahlen Details zur Strategie bekanntgeben. "Wir prüfen Optionen für unser Geschäft und unsere Mitarbeiter", sagte eine Sprecherin den OÖN.

Insidern zufolge sind weltweit rund 7000 Beschäftigte betroffen. Fest steht, dass der Konzern an der 5G-Technologie an sich festhalten will – wenn auch nicht an der Chipentwicklung für Handys, sondern an der Netzwerkinfrastruktur. 4G-Chips sollen weiterhin an Hersteller geliefert werden.

Hauptkunde Apple ist weg

Intel tut sich schon seit einigen Jahren schwer, auf dem Smartphone-Markt Fuß zu fassen. Das liegt auch an der Konkurrenz. Just am gleichen Tag, an dem Intel-Chef Swan das Aus für die 5G-Chips verkündete, beendeten iPhone-Hersteller Apple und Zulieferer Qualcomm ihren mehr als zweijährigen Patentstreit.

Apple bezieht die Chips für seine 5G-Handys künftig von Qualcomm. Bisher war Intel der Lieferant, dem nun ein Großkunde wegbricht. Beobachter halten es für möglich, dass Intel das Geschäft mit Mobilfunkchips mittelfristig ad acta legt, zumal künftig alle Handyhersteller nur der 5G-Technologie vertrauen dürften.

DMCE und DICE: Zwei Ableger der Linzer Kepler-Uni

2010 wurde DMCE (Danube Mobile Communications Engineering) in Linz gegründet. Als Ableger der Kepler-Uni (JKU) hat sich die Firma auf die Entwicklung von Chips für den Mobilfunkmarkt spezialisiert. Sie sind in fast jedem Handy drin. DMCE gehört zum US-Chiphersteller Intel und setzt mit rund 200 Mitarbeitern 28 Millionen Euro um.

Die Firmenadresse teilt sich DMCE mit Dice (Danube Integrated Circuit Engineering), die Radarsysteme für Autos entwickelt und zum deutschen Halbleiterkonzern Infineon gehört. Ex-JKU-Rektor Richard Hagelauer gründete Dice 1999. 2010 wurde DMCE aus Dice ausgegliedert und an Intel verkauft. Hagelauer zog sich 2015 operativ zurück, ist aber weiter beteiligt. Für die OÖN war er gestern trotz mehrmaliger Versuche nicht erreichbar.

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Martin Roithner
Redakteur Wirtschaft
Martin Roithner

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17  Kommentare
17  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 25.04.2019 11:56

Wenn der allzeit geäußerte Fachkräftemangel wirklich so riesig ist wie allerorts propagiert, dann stehen jedem dieser 200 Mitarbeiter lange Schlangen an Arbeitgebern gegenüber.

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 25.04.2019 10:54

Arbeitslose sind leider die Zukunft!

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am 25.04.2019 11:01

In dieser Branche, da mache ich mir keine zu großen Sorgen. Sicher müssen sie flexibler sein als ein Schuldirektor mit fixem Schulort. Sie müssen auch geistig am Laufenden bleiben und sich ihr Wissen ständig auf dem Laufenden halten.

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charon (422 Kommentare)
am 25.04.2019 09:34

Ist nur heiße Luft.
Die wollen doch nur Druck aufbauen um mehr öffentliche Gelder (Förderungen) zu bekommen, weil mehr Steuererleichterungen sind nicht mehr möglich.

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( Kommentare)
am 25.04.2019 08:22

die strahlen von dem g5 sollen am gefährlichsten sein.und außerdem ist der mensch dann wirklich unter kontrolle.den die können sogar in einen privaten haushalt eindringen,was sich dort tut.da ist die elge harmlos.denn die befunde sieht nur der Arzt.gewisse leute haben immer angst,wegen der handystrahlung.so ein mast darf nicht direkt in einer wohnsiedlung sein.wäre ja dann Nonsens,wenn man den g5 masten zustimmen würde.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 25.04.2019 08:50

An den Mikrowellen in der Küche sind die Leute vor 30 Jahren auch wie die Fliegen gestorben. Zumindest war die Hysterie dieselbe.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 25.04.2019 09:23

Die Gefährlichkeit der Nähe bleibt meines Erachtens gleich, doch die Dichte muß steigen, dadurch wird's für mehr Leute kritisch.

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Coolrunnings (2.008 Kommentare)
am 25.04.2019 09:44

Abgesehen von ihrem etwas "eigenartigem" Deutsch....auch die 3G und 4G Strahlung war nicht gerade gesund. Aber wer solch schwachsinningen Zeitungsmeldungen (in Schweden sind bei 5G Tests Vögel tot vom Himmel gefallen...) glaubt , dem ist eh nicht mehr zu helfen. Und Ihrer Aussage "ein Mast darf nicht in einer Wohnsiedlung stehen" zur Folge, sollten dann bei 5G alle in der Wohnsiedlung zum telefonieren Ihre Wohnungen verlassen?..oder wie genau haben sie sich das vorgestellt ? Selten solchen Stuß gelesen, mit Verlaub.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 25.04.2019 11:34

Alles darf man natürlich nicht glauben, Neuerungen werfen Fragen auf mit Spekulationen und die ziehen Manche magisch an.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 25.04.2019 07:19

An Apple kanns nicht liegen, denn die sind eine von den Kleineren.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 25.04.2019 07:35

Das Chinabashing hat möglicherweise gravierende Auswirkungen.

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spoe (13.498 Kommentare)
am 25.04.2019 07:37

Qualcomm ist aber so amerikanisch, wie ein Unternehmen nur sein kann.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 25.04.2019 07:53

Er meinte Auswirkungen bei mir grinsen

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spoe (13.498 Kommentare)
am 25.04.2019 08:16

Ist mir anscheinend noch zu früh am Morgen. grinsen

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 25.04.2019 07:37

Mit etwa 40 Millionen verkauften Smartphones pro Quartal ist Apple als Nummer Drei am Markt wirklich einer von den Kleineren.... zwinkern

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 25.04.2019 08:03

Am Rande (Wiki):
Schon früh äußerten Künstler und Schriftsteller ihre Phantasien über die möglichen Auswüchse der Mobiltelefonie. So beschreibt Gustav Hochstetter 1913 einen gestressten Firmenchef, der auf ärztlichen Rat durch Wandern in Schweigsamkeit wieder Kraft tanken soll. Da hört er in der Abgeschiedenheit der Berge plötzlich etwas aus seinem Rucksack – seine Frau ruft ihn an:

„‚Ja, ja, Ludwig, da staunst du? Eine Menge Geld hat das Ding gekostet. Eine ganz neue Erfindung: das tragbare, drahtlose Telefon in Miniaturformat.‘“

– Gustav Hochstetter[5]

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 25.04.2019 10:55

Ja, Ludwig staunt wirklich, schaltet aber bei der Genusswanderung das Handy AUS! Pasta!

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