Infineon trotzt Krise in der Autobranche
NEUBIBERG. Halbleiterhersteller steigerte Umsatz und Gewinn, belässt aber Dividende auf dem Vorjahreswert. Der Konzern beschäftigt 4000 Mitarbeiter in Österreich.
Der deutsche Halbleiterhersteller Infineon ist trotz der Autokrise im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende September) gewachsen. Das Unternehmen steigerte den Umsatz um sechs Prozent auf 8,03 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite lag bei 16,4 Prozent, wie das Unternehmen gestern, Dienstag, mitteilte.
Infineon hat konzernweit rund 40.000 Beschäftigte, davon etwa ein Zehntel in Österreich. An den fünf Standorten in Villach, Klagenfurt, Graz, Wien und Linz (Dice) wurden zuletzt an die 2,9 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt. Der Konzern erzielt fast die Hälfte seiner Erlöse in der Autobranche. In Österreich liegt der Schwerpunkt auf Forschung und Entwicklung.
Die anhaltende Schwäche bei Autobauern und -zulieferern lässt Infineon trotzdem nicht ungeschoren. "Die schwache Automobilnachfrage spüren wir und erwarten vorerst keine Besserung", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss. Das Konjunkturumfeld bleibe angespannt. Trotzdem erwartet Infineon bis Ende September 2020 drei bis sieben Prozent mehr Umsatz.
Aktionäre des Halbleiterherstellers sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 27 Cent je Aktie erhalten. Es ist das erste Mal seit einigen Jahren, dass das Unternehmen die Dividende nicht erhöht. Der Ausschüttungsbetrag steigt trotzdem von 305 auf 336 Millionen Euro Euro, weil Infineon seine Aktienzahl um zehn Prozent erhöhte. Grund dafür ist die Übernahme des US-Chipkonzerns Cypress Semiconductor, mit dem sich Infineon besseren Zugang zum Geschäft mit der Vernetzung und Steuerung von Haushaltstechnik erhofft.