Industrie zwischen Pessimismus und mittelfristigem Optimismus
LINZ. Die Stimmung bei den Leitbetrieben in der Produktion bleibt schlecht, vor 2026 wird keine Besserung erwartet
Oberösterreichs Industriebetriebe sehen für die nächsten zwölf Monate keine Besserung der wirtschaftlichen Lage. Erst mittel- und langfristig sei wieder eine Erholung in Sicht. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Linzer IMAS-Instituts unter 76 Betrieben im Auftrag der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Oberösterreich.
Mit rund 125.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 55 Milliarden Euro ist die oberösterreichische Industrie nicht nur ein Faktor für Arbeitsplätze und Wohlstand, sondern auch ein Gradmesser für die konjunkturelle Entwicklung. Daher sagt es auch einiges aus, wenn 37 Prozent der Betriebe den nächsten zwölf Monaten mit Skepsis und 33 Prozent sogar mit Sorge entgegensehen.
Das Stimmungsbild dreht sich erst, wenn es um die Einschätzung der Zukunft in den nächsten Jahren geht. Für die kommenden sechs bis neun Jahre ist fast jeder zweite Betrieb optimistisch.
Eindeutig ist die Einschätzung der Standortentwicklung der vergangenen vier Jahre. Sechs von zehn Betrieben sehen eine negative Entwicklung, nur 29 Prozent eine positive.
Keine Überraschung bringt die IMAS-Umfrage, was die größten Ärgernisse für die Industrie betrifft. So klagen 89 Prozent über die überbordende Bürokratie, 75 Prozent über den schwierigen Arbeitsmarkt und 63 Prozent über die Steuer- und Abgabenquote.
Nur besser als Afrika
Was die weitere Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit betrifft, ist die Einschätzung der Betriebe ernüchternd. Nur im Vergleich zu Afrika entwickle sich Europa besser, im Vergleich zu allen anderen großen Wirtschaftsräumen wird befürchtet, dass Europa an Boden verliert.
Die Industrievertreter Erich Frommwald und Valborg Burgholzer-Kaiser verweisen auf ihr 16-Punkte-Programm zur Verbesserung des Standorts, das eine Senkung der Abgabenquote, der Lohnnebenkosten und eine Energietransformation mit wettbewerbsfähigen Preisen und natürlich den Bürokratieabbau und weniger Meldepflichten umfasst.
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