"In Österreich tun sich viele Hürden für Start-ups auf"
WIEN. Eines von fünf Start-ups in Österreich schreibe schwarze Zahlen, sagte gestern Markus Raunig, Vorstand des Verbandes AustrianStartups, bei einem Online-Pressegespräch.
Von der Möglichkeit einer Mitarbeiterbeteiligung würden junge Unternehmensgründer derzeit jedoch kaum Gebrauch machen, weil es "viel Bürokratie und wenig Flexibilität" gebe, so Raunig.
Die von der Regierung für 2022 geplante steuerbegünstigte Mitarbeiter-Gewinnbeteiligung bringe nichts bei Start-ups, weil vor allem zu Beginn Gewinne fehlen würden.
Raunig und Peter Wundsam vom Steuerberater Mazars Austria schlugen stattdessen ein anderes Modell vor. Gewinne aus dem Verkauf einer Mitarbeiterbeteiligung sollen nicht der Lohnsteuer unterliegen, sondern mit Kapitalertragsteuer besteuert werden, um eine "Gleichbehandlung mit Investoren" zu erzeugen. Und: Die Gewährung von Mitarbeiterbeteiligungen über einen Freibetrag von 3000 Euro hinaus soll nicht zu einer unmittelbaren Lohnsteuer- und Sozialversicherungspflicht führen.
Forderung nach mehr Tempo
Generell stoßen Start-ups in Österreich auf viele Hürden. Dazu zählen Raunig und Wundsam unter anderem "die aufwendige Firmengründung, die mangelnden Investitionen institutioneller Geldgeber wie Stiftungen und Pensionsfonds und den fehlenden Zuzug von Fachkräften außerhalb der EU".
Von der Politik wird mehr Tempo gefordert. Im Herbst 2019 habe AustrianStartups der Regierung 36 Maßnahmen für bessere Rahmenbedingungen für Start-ups empfohlen. 18 fänden sich im Regierungsprogramm, nur drei seien bisher umgesetzt worden.
Die Hürden tun sich nicht erst auf, die waren immer schon da.