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In Österreich sind 10.000 Lehrstellen gefährdet

15.Mai 2020

LINZ. Die coronabedingte Wirtschaftskrise droht das System der Lehrlingsausbildung nachhaltig zu zerstören. Im Herbst könnte ein Drittel der geplanten neuen Lehrstellen wegfallen, das wären etwa 10.000. Darauf wies die Initiative „zukunft.lehre.österreich“ (zlö) am Freitag in einer Pressekonferenz hin. Der Präsident der Initiative, Energie-AG-Chef Werner Steinecker, fordert, dass Lehrbetriebe ein Viertel der Lehrlingsentschädigung im ersten Lehrjahr vom Arbeitsmarktservice ersetzt bekommen „Das würde jährlich etwa 50 bis 60 Millionen Euro kosten. Das sieht auf den ersten Blick viel aus, zahlt sich aber aus“, sagt Steinecker. „Tun wir nichts, ist die Zukunft der Lehre gefährdet, der ohnehin schon spürbare Facharbeitermangel würde sich verschärfen.“

30.000 junge Leute starten alljährlich in Österreich eine Lehre. Das Marktforschungsinstitut market hat im Auftrag von zlö 400 aktive Lehrbetriebe repräsentativ befragt und die Haltung der Betriebe zur Lehre an sich und ihren Plänen für die kommenden beiden Jahre befragt. „97 Prozent der Lehrbetriebe sind von der Wichtigkeit der Lehre überzeugt, das ist ein Rekordwert“, sagt David Pfarrhofer von market. Aber die Bereitschaft, im Herbst Lehrlinge aufzunehmen, ist durch die Coronakrise massiv gesunken. Im Handel drohen 3500 geplante Lehrplätze wegzufallen, im Gewerbe und Handwerk rund 3000, im Tourismus rund 2000 und in der Industrie immerhin noch knapp 1000 „Und jeder dritte, der heuer keinen Lehrling einstellt, will dies auch nächstes Jahr nicht machen“, sagt Pfarrhofer.

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz wurden der Wiener Flughafen-Chef Günther Ofner, die Hoteliers-Präsidentin Michaela Reitterer, Therese Niss (Miba Beteiligungsholding) und Rainer Will vom Handelsverband zugeschaltet. Gemeinsam mit FACC-Chef Robert Machtlinger plädierten sie dafür, an der Lehre festzuhalten. Laut Steinecker laufen gute Gespräche mit den Ministerinnen Margarete Schramböck (Wirtschaft) und Christine Aschbacher (Arbeit), die dem Vorschlag wohlwollend gegenüber stünden. Letztlich müsse aber der Finanzminister die Zusage geben, sagt Steinecker. (dm)

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25. April 2024