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Ikea plant in Österreich Miet- und Gebrauchtmöbel

Von nachrichten.at/apa   13.Februar 2020

Bis spätestens Ende 2021 sollen Billy, Malm & Co auch in Österreich auf Zeit ausgeborgt werden können. "Eher früher", kündigte der neue Ikea-Österreich-Chef Alpaslan Deliloglu am Donnerstag bei einem Pressegespräch an.

Potenzielle Kunden seien kleinere Firmen, Studenten, Expats und generell Menschen, die oft umziehen. Aber auch Eltern, die Möbel für ein Kinderzimmer benötigten. Auch der Verkauf von gebrauchten Ikea-Möbeln sei geplant, sagte der 45-jährige Türke, der seit vier Monaten bei Ikea in Österreich werkt.

Kritik wegen "Fast Furniture"

Ikea wurde bekannt für seine vergleichsweise günstigen, flachverpackten Möbel zum Selbstabholen und Aufbauen. Die Möbelkette wird von Umweltschützern als Hersteller sogenannter Fast Furniture (billiger Möbel, vieler Saisonartikel, Massenware) häufig kritisiert. Mit Mietmöbeln und dem Verkauf von gebrauchten Möbeln wollen die Schweden nachhaltiger werden und die Einsatzdauer der Produkte verlängern. Aus den Restaurants würden Wegwerfprodukte wie Strohhalme und Plastikteller verbannt - das ist aber ohnehin eine Vorgabe der EU.

Künftig mehr Recycling-Material forciert

Problematischer ist es mit dem hohen Anteil von Kunststoff, der nicht recycelt werden kann. Die Kette will die Produktion bis 2030 dahingehend ändern, dass Möbel künftig aus recyceltem oder erneuerbarem Material hergestellt werden. Auch den Einsatz von Baumwolle hinterfrage der Konzern, da bei der Herstellung viel Wasser benötigt werde. Ikea hat seine größten Produktionswerke in Schweden, Polen und China.

Mehr City-Läden

Auch die neue Expansionsstrategie von Ikea zielt auf das Trendthema Nachhaltigkeit ab. Der Möbelhändler setzt auf City-Standorte, die mit der U-Bahn, zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sind. Am Wiener Westbahnhof entsteht bis 2021 der erste Ikea dieser Art weltweit. Deliloglu kann sich hierzulande mehrere solche City-Ikeas in anderen Städten vorstellen.

Neue Standorte, aber auch die Schwäche der Konkurrenz haben Ikea in Österreich in den vergangenen Jahren zur Nummer zwei im Möbelhandel gemacht. Auch Ikea habe von verunsicherten Kika/Leiner-Kunden profitiert, sagte Deliloglu auf Nachfrage. Im Geschäftsjahr 2018/19 hat Ikea in Österreich rund 800 Mio. Euro umgesetzt. Die 1-Milliarden-Euro-Grenze beim Umsatz sieht Deliloglu in naher Zukunft überschritten. Noch nicht im laufenden Geschäftsjahr oder danach, aber bald, sagte der neue Österreich-Chef.

Ehrgeizige Ziele

Der Abstand zur Nummer eins, der XXXLutz-Gruppe mit den Möbelschienen XXXLutz, Möbelix und Mömax, ist aber selbst dann noch gewaltig. Der Welser Möbelkonzern kam 2019 auf einen Umsatz von 4,4 Mrd. Euro. Der Umsatz von Kika und Leiner wird in der Branche auf etwa 700 Mio. Euro geschätzt. Offizielle Zahlen haben die Unternehmen, die in das Handelsreich des Investors Rene Benko (Signa) gehören, noch nicht bekanntgegeben. Global gesehen lässt Ikea mit einem Umsatz von zuletzt 37 Mrd. Euro alle hinter sich.

In Wien möchte Ikea die Linie XXXLutz vom Thron stoßen und Marktführer werden. Ikea hat derzeit Standorte in Vösendorf und Wien Nord, ab 2021 am Westbahnhof. XXXLutz ist in der Hauptstadt mit vier Möbelhäusern vertreten.

Viel Geld investieren die Schweden auch in den Ausbau des Onlinegeschäfts, das inzwischen schon 10 Prozent des Umsatzes ausmacht. Kein Möbelhändler will reinen Online-Anbietern wie Home24 oder Westwing das Feld überlassen. Ikea verstärkt auch sein Serviceangebot und plant zudem vermehrte Pick-up-Points, wo Kunden ihre Produkte selbst abholen können.

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28. März 2024