"Haben nicht alles, aber vieles richtig gemacht"
WIEN. Minister Kocher und Brunner verteidigten Maßnahmen gegen Inflation – Oppositionskritik
"Es gibt kein Wunderland, das starkes Wachstum, niedrige Inflation, ausgeglichenes Budget und steigende Einkommen gleichzeitig schafft", sagte Finanzminister Magnus Brunner: Österreich habe im ersten Halbjahr 2022 ein starkes Wachstum verzeichnet, die Beschäftigung liege auf einem Rekordhoch. Die Jahresinflation sei 2022 unter dem EU-Schnitt gelegen. Laut Wirtschaftsminister Martin Kocher ist es zudem gelungen, die Kaufkraft zu erhalten, "das ist der wichtigste Faktor". Die hohe Inflation dürfe sich nicht verfestigen: Das sei Aufgabe der Zentralbank.
Die Minister haben gestern bei einem Online-Pressegespräch die Maßnahmen der Bundesregierung im Kampf gegen die Teuerung verteidigt. Gründe für die im Vergleich mit anderen Ländern hohe Inflation seien die nach wie vor hohen Energiekosten, die starken Lohnabschlüsse und auch die gute Nachfrage. Heuer soll die Inflation in Österreich bei 6,6 Prozent liegen (EU-Schnitt: 6,4 Prozent). Brunner und Kocher verteidigten die Hilfsmaßnahmen und ließen den Vorwurf der "Gießkanne" nicht gelten, auch wenn man treffsicherer hätte sein können. "Wir haben nicht alles, aber vieles richtig gemacht", sagte Brunner. Vieles sei der Datensituation geschuldet. Staatssekretär Florian Tursky soll eine Verknüpfung der Daten, die nicht zentral vorhanden sind, bis Sommer auf den Weg bringen.
Häme kam von der Opposition: Die Neos sprachen von einem katastrophalen Krisenmanagement, das sich nicht schönreden lasse. Laut FPÖ hätten die Minister keine Ahnung, wie es den Menschen gehe. Die SPÖ kritisierte, dass die Regierung betreffend sinnvoller Maßnahmen gescheitert sei.