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Greta-Effekt und teures Öl: Turbulente Zeiten für Fluglinien

25.Mai 2019

Die Probleme für Europas Fluggesellschaften häufen sich: Zu Streiks, schlechtem Wetter und Flugzeugpannen kommen weitere hinzu. "Die europäischen Fluggesellschaften kämpfen gerade mit einer aufziehenden wirtschaftlichen Schlechtwetterlage", sagt Marc Förstemann, Experte für die Luftfahrtbranche beim Unternehmensberater EY.

Die neuen Schwierigkeiten heißen Greta-Effekt, steigender Ölpreis und langsameres Wirtschaftswachstum. Weil sich die Konjunktur eintrübe, würden viele Unternehmen bei Reisekosten sparen, so Förstemann. Dadurch sinken die Einnahmen für Fluglinien. Der steigende Ölpreis treibt wiederum die Ausgaben für Kerosin in die Höhe.

Angebot schlägt Nachfrage

Ein erhebliches Risiko sei auch die stärkere klima- und umweltpolitische Regulierung. Durch die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg sei das Umweltbewusstsein von Firmen und Privatpersonen gestiegen. "Noch spüren die Fluggesellschaften das wenig, aber es wird eine Herausforderung für die nächsten Jahre", sagt der Luftfahrtexperte.

All diese Probleme würden den ohnehin bereits starken Konkurrenzkampf in der Branche verschärfen, sagt Eric Heymann, Analyst der Deutschen Bank. Es gebe deutlich mehr Angebot als Nachfrage. Die Branche habe in den vergangenen Jahren zwar schwarze Zahlen geschrieben – aber dies ändere sich nun. Heymann verwies auf die Pleiten von Air Berlin und Germania sowie die schwierige Lage von Ryanair.

Aber nicht nur die alteingesessenen Fluglinien seien in Turbulenzen, sondern auch Billigfluglinien. Deren Geschäftsmodell ("Viel Absatz, aber wenig Marge") sei in Gefahr, sagt Förstemann. Gesetzeslücken, die Billigflieger zu nutzen wussten, würden nun geschlossen.

Der Luftfahrtmarkt in Europa konsolidiere sich. Laut dem Luftfahrtexperten Tobias Hartwig von Schultze & Braun erlebt Europa jetzt jenes Phänomen, "das es in den USA schon vor 15 Jahren gab". Allerdings spielen staatlich organisierte Airlines in Europa nach wie vor eine bedeutende Rolle. Dies führe dazu, dass es in Europa noch immer viele relativ kleine und defizitäre Anbieter gibt. Diese hätten gegenüber den Großen das Nachsehen, sagt Hartwig.

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