Gmundner Touristikunternehmen in finanziellen Nöten
GMUNDEN. Wintereder Reisen geht in ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Als Grund nennt der Geschäftsführer die hohe Belastung nach dem Kauf neuer Busse.
2017 hat Daniel Ebner mit Firmenpartner Erich Krautgartner das traditionelle Reiseunternehmen mit drei Reisebüros und neun Bussen von Stern und Hafferl übernommen. „Die Busse waren zu ersetzen, wir wollten in die Zukunft investieren, weil Busreisen ein Segment mit Wachstum sind“, sagt Daniel Ebner. Doch die hohen Investitionen hätten keine positiven Deckungsbeträge erlaubt, so Ebner. Per 28. Februar hat die Bank die Kredite fällig gestellt.
Damit blieb nur der Weg zum Insolvenzgericht. Ebner will fortführen. „Das Reisebüro ist kerngesund und erwirtschaftet eine gute Rendite“, so Ebner. Auch die Bussparte ist gut ausgelastet. Abgesehen von den Banken und Buslieferanten gäbe wenige Gläubiger. Ebner bietet 20 Prozent seiner Schulden zu begleichen. 23 Mitarbeiter sind beschäftigt.
Die Eigentümerstruktur wimmelt von jungen Holdings ( so ab 2014) und abenso oder noch jüngeren GesmbH..fragt sich wer da bluten wird.
die gläubiger? da die im worst case 100% verlieren, im "besten" fall 80%
insolvenzrecht gehört schon längst reformiert, die entschuldungen auf kosten anderer in den letzten jahren sind in die höhe geschoßen; durch die finger schauen immer die kleinen gläubiger, die mit den insolvenzen meistens selbst unverschuldet mitgerissen werden und somit unverschuldet existenzen zerstört werden;
Kardinalfehler Nr. 1: Zu großes Wachstum (alle Busse auf einmal neu - wer soll das bezahlen?)
Vom Busbetrieb verstehe ich zu wenig, um das beurteilen zu können.
Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass die alten Busse so abgeniagelt gewesen sind, dass damit keine Fahrgäste mehr zu begeistern waren. Die Leute sind heutzutage sehr verzogen.
Meistens steckt aber das unternehmerische Risiko gar nicht im eigenen Umfeld sondern in der unerwarteten Konkurrenz.
Ein Busunternehmen muss bei den Fremdenverkehrsbetrieben gut eingeführt sein und da kann sich ein Konkurrent eingeschlichen haben. Im Mühlviertel ist grad das Busmononopol zum Platzhirschgewerbe geworden.
Sehr erfreulich, viele Sachverständige hier im Forum!
Hat jemand von euch schon mal einen Betrieb geführt bzw. auch nur die geringste Ahnung von was ihr da glaubt, schreiben zu müssen? Ihr solltet raus aus dem AMS und Unternehmensberater werden.
Eigentlich sehr anmaßend, was Sie schreiben. Seien Sie beruhigt, ich kenne mich mit der Materie sehr gut aus, für den Fall, daß Sie auch mich gemeint haben.
ich bin ganz ihrer meinung. die sogenannten spezialisten hier können nicht selbstständig sein. das wären die nächsten insolvenzen😉
Komisch, früher war man Pleite, wenn man seine Zahlungen nicht mehr begleichen konnte und die Firma wurde abgewickelt. Wenn man persönlich haftender Eigentümer war, wurde alles pfändbare gepfändet und bei neuem Verdienst bis zur Pfändungsgrenze abkassiert.
Heute führt man die Geschäfte weiter, als wäre nie was geschehen.
Die Gläubiger?
Die Gläubiger sind dann die Dummen!
Ob sie zustimmen oder nicht, wird ziemlich egal sein. Warum bekamen sie (die Unternehmer) soviel Kredit?
wie großzügig er bietet 20% an. ich würde Ihm ein Jahr hinter Gittern anbieten.
wenn er nicht weis das er auch geradestehen muss für seine Investition,
das geht alles viel zu einfach da kann ich nur Lachen
Fahrlässiger Konkurs ist legaler Betrug am Steuerzahler😠
Woraus siehst du "fahrlässig"?
Jura studiert?
Bus kaufen ohne Geld ist fahrlässig
Elf Busse kaufen auch? Ich denke: noch viel mehr.
Wenn Ihre Aussage bedeutung hätte, was glauben Sie, wieviele Busse und noch mehr Autos würde es in Österreich geben!
entscheidend ist nicht, das Geld zu haben, sondern das Geld incl. Kosten zu verdienen - egal ob selbstständig oder unselbstständig
In einem anderen Posting habe ichs doch eh durch- und ausklamüsert: fahrlässig ist das für die Bank, die den Kredit ("Fremdfinanzierung") geprüft und gegeben hat. Und wer weiß, was für einen Teufel die Bank geritten hat: "die Busse sind ja eh genug Besicherung".
Und was für einen Grund die Bank auf einmal hatte, den Kredit jetzt fällig zu stellen.
Wenn alles gut ausgelastet ist, dann wurde schlichtweg falsch oder gar nicht kalkuliert, zu niedrige Preise für die moderne und teure Busflotte.
Kalkuliert kannst du haben was immer du willst - wenn dir eine oder gar die selbe Bank zB. im Nachbardorf einen Konkurrenten hinpflanzt.
Es gibt mehr als genug Busunternehmen, da muss die Bank keinen Konkurrenten im Nachbardorf platzieren.
das ändert sich ja jetzt dann, weil man dann nicht mehr die 100% für die busse bezahlen muss (und anderes), sondern nur mehr 20% (+ das was schon bezahlt wurde), praktisch ein %%% schnäpchen im wsv gemacht
Die Busse kriegst trotz Konkurs nicht um 20 % - Die Banken haben sicher Eigentumsvorbehalt - dadurch werden die Busse von der Bank verwertet - was dann an Bankschulden übrigbleibt, geht in die Konkursmasse ! Die Kredite an "Jungunternehmer" werden von den Banken meist auf ein gutes Konzept vergeben - nach 2 bis 3 Jahren schaut eben die Bilanz dann anders aus - dann müssen die Banken lt. Bilanz handeln, und nicht mehr nach "Träumereien" !
Der Chef übernimmt sich uns die Mitarbeiter ins AMS auf Kosten der Allgemeinheit , ja so geht's immer wieder
Hast du das besser gemacht, das Unternehmen?
Die Bank hat "die Kredite fällig gestellt".
Die Zeitung schreibt aber nicht, _wer_ die Bank dazu bewegt hat.
Zu schnell und teuer investiert. Das ist das Problem vieler Jungunternehmer.
> Zu schnell und teuer investiert.
Selbst dann, wenn sich der junge Unternehmer übernommen haben sollte, hat die Bank den Kredit ("Fremdkapital") für die Busse wohl überlegt und berechnet vergeben.
Dann hat sie schon bei der Vergabe falsch gerechnet oder
was anderes im Schild geführt oder
ist jetzt plötzlich auf die Idee gekommen,
dass die Insolvenz ein besseres Kreditgeschäft werden kann. Zum Beispiel auf Kosten des Busherstellers.
Deine dicken Tränen für die Angestellten betrachte ich als Scheuklappen.
Naja? Vielleicht spielt auch die Vergabepraxis des besten Landesrates für Verkehr eine Rolle ? Lehrer erzählen ja Merkwürdiges aus dem Sektor.
Im "neuen" Oberöstereich weiß man ja nie ?
Das läuft so, Unternehmer will Bus von Hersteller kaufen, fragt nach dem Preis und nimmt Kredit von der Bank auf. Das Geld von der Bank bekommt der Bushersteller und der liefert den Bus an den Unternehmer aus. Der Bushersteller hat sein Geld sicher schon. Das ist wahrscheinlich der einzige der dabei nicht draufzahlt. Leasing ist das selbe, Bus gehört der Leasingbank und Unternehmer zahlt Leasingrate an Leasingbank.
Sie haben vollkommen recht. Auch die Bank hat ihre Mitschuld. Wie sooft, zuerst den Kredit nachwerfen und dann bekommen die Banker weiche Kniee und stellen den Kredit wieder fällig. Leih dir nie Geld beim Nachbarn sonst frißt er dich.
Die Banken bekommen keine weichen Knie - Sie arbeiten meist nach gesetzlichen Möglichkeiten!
Als "Jungunternehmer" brauchst ein "gutes" Konzept - auf Basis dessen bekommst die Kredite - nach 2-3 Jahren werden die Kredite dann nach den Fakten (Bilanz) bewertet - sehr oft muss dann die "Notbremse" gezogen werden - die leidtragenden sind meist die kleinen Gläubiger und Angestellten
Meine Sicht ist die meine
Und ich habe meine Sicht ohne ordinäre Schuldzuweisung formuliert, dafür aber mit meiner Erfahrung. "Gesetzliches" als Gerippe ohne Fleisch dran habe ich nicht "beachtet"
Schwachsinn ??????
"auf Kosten der Bushersteller"
entweder die Busse sind geleast - dann hat der Bushersteller sein Geld erhalten und kein Risiko mehr !
oder
Busse sind Kreditfinanziert - dann hat die Bank im Normalfall den "Eigentumsvorbehalt" und dem Hersteller das Geld bezahlt !
Die Finanzierung basiert bei "Firmengründung" meist auf einem vorgelegtem "Traum"Konzept, welches nach 2-3 Jahren nach Bilanzlegung als "Traum" erwiesen hat - dann wird von den Banken der Kredit neu bewertet und nach Lösungen gesucht - in dem Fall gibt es wahrscheinlich nur die Fälligstellung, um den Eigentumsvorbehalt wirksam nutzen zu können und die Verluste zu minimieren
Jungunternehmer ? Wintereder gibt es seit 50 Jahren
"Per 28. Februar hat die Bank die Kredite fällig gestellt."
Da muss ein Bank für einen "Haberer" eine günstige Firma "verkaufsfertig" machen.
Die Methode ist bekannt die dazugehörende Bank auch!
Wenn die Bank die Kredite für die Busse fällig stellt dann ist schon Feuer am Dach. Denn die Busse gehören zur Konkursmasse und werden vom Masseverwalter verwertet und der Erlös unter allen Gläubigern aufgeteilt. Wenn die Busse geleast wurden, dann gehören sie noch der Bank.
In ein paar Wochen werden wir mehr wissen, ob ein Investor aufgetaucht ist, ob die 20% aufgebracht werden und das Unternehmen weitergeführt wird.
Angeblich läuft die Marke (soferns eine ist) unter neuen Betreibern (wenn man der Zeitung glauben darf). Das andere mag stimmen.
Herr Ebner hat die Fa Wintereder vor nicht einmal 2 Jahren übernommen. Unter anderem besitzt er sogar eine Helifly events Gesellschaft. Etwas groß dran, dieser Yuppie. Wintereder hat mit der Firma nichts mehr zu tun.