Global Hydro: Mit Umsatz steigt auch die Zahl der großen Mitbewerber
NIEDERRANNA. Der Spezialist für kleine Wasserkraftwerke, Global Hydro, mit Hauptsitz in Niederranna, entwächst schön langsam der Nische der Kleinwasserkraft-Technologie.
Damit wächst das Volumen bei Einzelaufträgen, man sieht sich weltweit aber Konkurrenten gegenüber, mit denen man es bisher nicht zu tun bekam, sagte gestern Geschäftsführer Heinz Peter Knaß bei einem Pressegespräch in Linz.
Andererseits sei die Zeit der großen Wasserkraft-Projekte vorbei. Mitbewerber – nicht zuletzt aus Österreich wie Andritz oder Voith – drängten in den Markt der Mühlviertler. Angst haben sie keine. "Wir sind im oberen Qualitätssegment zu Hause und beim Wirkungsgrad unserer Turbinen im weltweiten Spitzenfeld", sagte Knaß.
Einen weiteren Grund für das rasante Wachstum des Unternehmens, plus 55 Prozent beim Umsatz in den vergangenen vier Jahren, sieht Knaß in der Strategie, sich nie auf einen Heimmarkt zu konzentrieren, sondern weltweit im Segment Kleinwasserkraft aktiv zu sein.
Diese Strategie sei aufgegangen. Das nach wie vor relativ kleine Unternehmen mit 210 Mitarbeitern hat Niederlassungen in zehn Ländern und ist derzeit in 40 Ländern aktiv. Besonders stark ist Global Hydro in Südasien vertreten.
Geschäftsführung aufgestockt
Um dem Wachstum gerecht zu werden, hat das Unternehmen auch die Geschäftsführung aufgestockt. Neben dem bisherigen Geschäftsführer Knaß ist nun auch Richard Frizberg aus der Eigentümerfamilie mit dabei, der sich in erster Linie um die Finanzen kümmert, und Bernhard Kodré, zuständig für den operativen Bereich. "Damit sind wir bereit für den nächsten Sprung", so Knaß.
Diesen nächsten Sprung will man im Bereich Refurbishment machen, also der Instandsetzung, Modernisierung und Servicierung vorhandener Kleinwasserkraftanlagen. "Nach Aufbau der notwendigen technischen, infrastrukturellen und personellen Ressourcen durften wir uns schon heuer über die ersten internationalen Aufträge freuen", sagte Frizberg. So werden derzeit Projekte in diesem Bereich in Deutschland, Schweden und Finnland abgewickelt.
Europaweit bestünden zigtausende Anlagen, die wegen ihres Alters in den kommenden Jahren Refurbishment-Leistungen benötigen würden. Frizberg: "Hier gibt es ein interessantes Marktpotenzial, das wir natürlich nützen wollen."
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/2019 (per Ende März) setzte das Unternehmen 53,6 Millionen Euro um. Der Auftragseingang betrug 60 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf 210. Davon sind rund 180 am Hauptsitz in Niederranna beschäftigt. Für heuer erwartet Knaß einen weiteren Anstieg der Erlöse auf rund 60 Millionen Euro.
Das Unternehmen gehört zu 90 Prozent FE Future Holdings GmbH, die zu 60 Prozent der Familie Frizberg gehört. Zehn Prozent hält Marius Hager. (hn)
Alle Achtung! 3 Geschäftsführer bei nur 53Mio EUR Umsatz/Jahr.