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Gewerbe und Handwerk mit starkem Umsatzminus

09.April 2021

Die Finanzkrise 2008/09 hatte die Betriebe aus Gewerbe und Handwerk weit nicht so stark getroffen wie die Coronakrise: Die Sparte verlor 2020 7,7 Milliarden Euro Umsatz im Vergleich zum sehr guten Jahr 2019. Das war ein Minus von 7,3 Prozent nominell auf 98,2 Milliarden Euro; in der Finanzkrise waren es zwei Prozent weniger Umsatz zum Vorjahr.

2020 sei die schlechteste Umsatzentwicklung seit zumindest 1981, dem Beginn dieser Aufzeichnungen, zu verzeichnen, berichtete die WKÖ-Bundesspartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster. Mehr als die Hälfte der Betriebe (54 Prozent) erlitt Umsatzrückgänge, vor allem in konsumnahen Branchen: Berufsfotografen, Mode, Kunsthandwerk, Friseure, Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure.

Am wenigsten litten Handwerker wie Platten- und Fliesenleger, Dachdecker, Glaser und Spengler, Holzbauer und das Baugewerbe unter der Krise. Aber auch sie verzeichneten keine Umsatzzuwächse. Die gab es im abgelaufenen Jahr in keiner einzigen Branche in Gewerbe und Handwerk.

Für dieses Jahr überwiegen in den Betrieben immer noch die negativen Erwartungen. Investitionsgüternahe Branchen schätzen ihre Geschäftslage besser ein als konsumgüternahe. 40 Prozent der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage als schlecht, 22 Prozent als gut und 38 Prozent als saisonüblich. "In Summe trüben sich die Erwartungen ein. Wir sehen auch auf die investitionsgüternahen Unternehmen Unsicherheiten aus den Lieferkettenunterbrechungen im Welthandel zukommen", sagte Spartengeschäftsführer Reinhard Kainz. Investitionen in die digitale Transformation seien wesentlich, um die schwierige Situation zu überwinden. 44 Prozent der Betriebe planen Investitionen im kommenden Jahr. "Das zeigt uns, dass die Unternehmen das Vertrauen in ihre Geschäftsmodelle und die Zukunft nicht verloren haben", so Scheichelbauer-Schuster.

Üblicher Personalbedarf

Die Krise schlägt sich erstaunlicherweise nicht auf den Personalbedarf. "Wir sehen einen Bedarf, der für ein zweites Quartal üblich ist", sagte die Obfrau.

Sie fordert eine praxisgerechtere Anpassung der Investitionsprämie, sodass erste Maßnahmen einer Investition nicht so früh erfolgen müssten. Eine Aufstockung der "KMU Digital"-Förderung von fünf auf 15 Millionen Euro pro Jahr und eine Verlängerung der Kurzarbeit "weit über den Sommer hinaus in konsumgüternahen Branchen" sei ein Gebot der Stunde.

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