Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

"Geld aus Abfertigung neu in die Pensionskassen"

Von Dietmar Mascher   30.Oktober 2020

Die liberale Denkfabrik Agenda Austria will eine Neuverhandlung unseres Pensionssystems erreichen und schlägt vor, in allen drei Säulen Veränderungen vorzunehmen. Sonst stoße die Alterssicherung an die Grenzen der Finanzierbarkeit.

24 Milliarden Euro beträgt jene Differenz, die der Fiskus heuer im Pensionssystem ausgleichen muss. Bei ASVG-Pensionen sowie Pensionen der Freiberufler, Gewerblichen und Bauern stehen 33 Milliarden Euro an Pensionsbeiträgen Ausgaben von 46,2 Milliarden Euro gegenüber. Bei den Beamten ist die Differenz vergleichsweise noch größer. Die Einnahmen betragen 2,2 Milliarden Euro, die Ausgaben 13 Milliarden Euro. Die Gesamtdifferenz von heuer 24 Milliarden Euro drohe noch weiter zu wachsen, sagen die Wirtschaftsexperten der Agenda Austria.

Im staatlichen Pensionssystem sollte demnach das gesetzliche Pensionsalter schrittweise auf 67 Jahre erhöht und dann laufend an die Lebenserwartung der Österreicher angepasst werden. Das sei im Vergleich zu Pensionskürzungen oder Beitragserhöhungen die bessere Alternative.

Agenda Austria hat aber auch Vorschläge für die betriebliche und die private Vorsorge, die im Gegensatz zur ersten Säule nicht über ein Umlagesystem, sondern über ein Kapitalsystem gedeckt sind. So schlägt Heike Lehner vor, den Kapitalstock der Abfertigung neu, die bei weitem nicht die Erwartungen erfüllt, in die heimischen Pensionskassen zu stecken. Diese hätten seit einer Gesetzesänderungen 2019 bessere Chancen, Renditen zu erzielen. Die Pensionskassen könnten zudem bessere Ertragschancen lukrieren, wenn die Kapitalgarantie optional entfällt. Zum Vergleich: In dänischen Pensionskassen wurden von 2007 bis 2018 aus 1000 Euro 2219,13, in Österreich 1321,26 Euro und bei der Abfertigung neu 1229,8 Euro.

Schweiz oder Europarente

Agenda-Experte Nikolaus Jilch hofft nach dem Scheitern der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge auf Alternativen, wie sie die Schweiz anbietet. Dort könnten Kunden eine Veranlagung als Pensionsvorsorge auswählen, die nach Erreichen des Pensionsalters steuerfrei ausgezahlt wird. Aber auch die neue "Europarente", die 2021 kommen soll, könnte nicht nur den europäischen Kapitalmarkt stärken, sondern für die Kunden interessant sein. Demnach können Finanzinstitutionen angelehnt an das US-Modell des individuellen Vorsorgekontos ein Ansparmodell anbieten, das man in der EU mitnehmen kann und das etwa bei Gebühren limitiert ist.

copyright  2024
24. April 2024