Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Flächendeckend gigabitfähiges Internet bis 2030 in Österreich

Von nachrichten.at/apa, 15. August 2022, 07:19 Uhr
Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP) Bild: (APA/HANS PUNZ)

WIEN. Österreich soll bis 2030 flächendeckend mit stationärem und mobilem gigabitfähigem Internet versorgt sein. Das kündigte Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Breitband, am Wochenende an.

Derzeit verfügen 84 Prozent der Haushalte über ein mobiles 5G-Netz, 57 Prozent über einen potenziellen Glasfaseranschluss. Tursky will bei der zuverlässigen Konnektivität weiter Tempo machen - nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen aus der Corona-Pandemie.

Pandemie als Digitalisierungs-Boost

"So furchtbar die Folgen der Pandemie im gesundheitlichen und im wirtschaftlichen Bereich waren, für die Digitalisierung war sie ein unglaublicher Boost", meinte Tursky im Gespräch mit der APA. Die Bevölkerung habe während der Lockdowns zu schätzen gelernt, "dass zumindest virtuelle Begegnungen stattfinden können". Selbst Skeptiker hätten die entsprechenden Tools angenommen, "das Vertrauen in digitale Lösungen ist durch Corona gestiegen". Vor allem die Nachfrage nach Glasfaser-Internet habe enorm zugenommen: "Egal ob in der Arbeit oder privat, wir brauchen schnelles und stabiles Internet."

Daher sollen bis 2026 weitere 1,4 Mrd. Euro in den Breitband-Ausbau fließen. Vor allem die Lücken im ländlichen Raum möchte Tursky möglichst rasch schließen: "So wie es seit jeher selbstverständlich war und ist, an Straßen, Strom und Wasser angeschlossen zu werden, so selbstverständlich soll ein Glasfaser-Anschluss sein."

"Großes Umdenken in der Bevölkerung"

Tursky gehört nun seit 100 Tagen der türkis-grünen Bundesregierung unter Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) an: "Es war die richtige Entscheidung bei der Regierungsumbildung, dass man digitale Anwendungen und Infrastruktur zusammengeführt und in einem eigenen Staatssekretariat im Finanzministerium angesiedelt hat." Er habe es dort "mit totalen Querschnittsmaterien" zu tun, speziell mit den Ministerien für Mobilität, Innovation und Technologie sowie für Gesundheit und Soziales gebe es laufend Berührungspunkte.

"Die digitale Transformation ist für viele noch ungewohnt und schürt bei manchen Ängste", räumte der 34-Jährige ein. FinanzOnline, das Online-Portal der Finanzverwaltung ("Eine fantastische Lösung, um die uns Europa beneidet"), und jüngst der Grüne Pass und die E-Medikation hätten jedoch zu einem "großen Umdenken in der Bevölkerung geführt", zeigte sich Tursky überzeugt: "Mit dem Nutzen der Funktionen steigt auch das Vertrauen der Bevölkerung in digitale Lösungen."

Das will der Digitalisierung-Staatssekretär nutzen, um eine digitale Ausweisplattform einzuführen, für die man sich mit der ID Austria (E-ID) registrieren und über eine App die benötigten Ausweise bei Bedarf auf das Smartphone laden kann. "Alle Ausweise, die man üblicherweise in der Brieftasche hat - Personalausweis, Führerschein, Zulassungsschein, Schüler- oder Studierendenausweis - wären dann am Handy abrufbar", sagte Tursky. Beginnen werde man mit dem digitalen Führerschein, der noch dieses Jahr verfügbar sein soll. Folgen sollen später auch persönliche Urkunden wie Geburtsurkunde, Staatsbürgerschaftsnachweis oder das Maturazeugnis. Bis 2024 sollen auch die oft mühsamen Behördengänge - etwa Reisepass-Anträge oder Wohnsitzanmeldungen - digital möglich sein.

Österreich EU-weit auf Platz zehn

Beim Stand der Digitalisierung steht Österreich aktuell auf dem zehnten Platz unter den 27 EU-Staaten, wie aus dem Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft 2022 (DESI) hervorgeht. "Klares Ziel sind bis 2025 die Top Five", gab sich Tursky ambitioniert. Für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wurde ein mit 160 Mio. Euro dotierter Digitalisierungsfonds geschaffen, der laut Tursky "sehr gut nachgefragt wird. Aus heutiger Sicht wird er zur Gänze ausgeschöpft werden." Ziel ist es, mit der Finanzierung von konkreten Projekten mit ressortübergreifender Wirkung die Digitalisierung der Bundesverwaltung zu beschleunigen. "Das funktioniert nur, wenn wir Register miteinander verknüpfen und Schnittstellen schaffen", gab Tursky zu bedenken.

Eine Schattenseite der Digitalisierung ist die rasant steigende Zunahme der Cyberkriminalität. 46.000 Fälle scheinen in der Kriminalstatistik 2021 auf, ein Zuwachs um 29 Prozent gegenüber 2020. Für Tursky ist in diesem Zusammenhang wichtig, "die Bevölkerung zu sensibilisieren und die 'digitale' Brille aufzusetzen". Es gelte, die digitale Kompetenz "vom Kindergarten bis zum Altersheim zu stärken".

Auf den Umstand angesprochen, dass die Aufklärungsquote im Bereich Cyber-Crime bei 37 Prozent liegt und es damit Luft nach oben gibt, meinte Tursky: "Das Innenministerium hat die digitalen Kompetenzen enorm ausgebaut, seit es dieses Phänomen gibt. Es ist aber ganz klar, dass Internetkriminalität keine Grenzen kennt." Daher habe die Länder übergreifende internationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden hohe Priorität: "Österreich versteht sich da als Frontrunner."

Das gelte vor allem auch für die Hass im Netz-Auswüchse in den sozialen Medien, wo man mit dem Hass-im-Netz-Bekämpfungs-Gesetz sowie dem Kommunikationsplattformen-Gesetz taugliche legistische Mittel geschaffen habe. Mit letzterem ließen sich hetzerische, verleumderische und hasserfüllte Postings rasch und unkompliziert löschen - allein auf Facebook wurden laut Tursky bereits 17.300 Beiträge gemeldet und 2.788 gelöscht.

mehr aus Wirtschaft

Heimische Essiggurkerl in Gefahr? Eferding stemmt sich gegen die Türkei

KV-Verhandlungen Speditionen: Gewerkschaftsmitglieder lehnten Angebot ab

Weniger Minuten, mehr Daten: So telefonieren und surfen die Österreicher

Lawog-Chef: „Wohnen ist leistbar, aber nicht billig“

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

21  Kommentare
21  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
elhell (2.100 Kommentare)
am 16.08.2022 18:05

Aha, 84 % haben ein 5-G-Netz. Muss dann mich im Zentralraum auch betreffen.
Nur hab ich kein 5-G-Endgerät und kaufe mir keines, außer es gibt auch irgendwann am Gebrauchtmarkt nichts anderes mehr.

Sie lasen eine unbezahlte Belangsendung der ÖVP. Alles ist super.

lädt ...
melden
antworten
Alfred_E_Neumann (7.219 Kommentare)
am 16.08.2022 10:44

Die übliche Hetze mit persönlichen Untergriffen aus dem Oppositionsbüro?

lädt ...
melden
antworten
azways (5.835 Kommentare)
am 16.08.2022 12:46

Wirkliche (große) Leistungen als IT-Architekt lassen sich in seiner Karriere nicht finden.

Die Vermutung, dass etwas anderes als seine beruflichen Fähigkeiten ausschlaggebend für seinen derzeitigen Posten waren , ist naheliegend.

lädt ...
melden
antworten
Ybbstaler (967 Kommentare)
am 15.08.2022 13:51

Bei uns im Ort wurde Breitband verlegt und groß beworben. Viele sind nicht umgestiegen, weil derzeit doch empfindlich teurer, als Angebote über Mobilfunk oder Festnetz, die für Internetanwendungen, Streaming, Homeoffice etc auch gut funktionieren. Diese hohen Bandbreiten erscheinen mir derzeit nur für serious gaming und Betriebe interessant.

lädt ...
melden
antworten
Gugelbua (31.934 Kommentare)
am 15.08.2022 11:44

In der Realität kommts ja mit dem Vorhandenen auch nicht zu dem Angesagten hin,
nur in der Werbung funktionierst immer 👎

lädt ...
melden
antworten
azways (5.835 Kommentare)
am 15.08.2022 10:55

Die Aussage ist so real wie der Traum von heissen Eislutschern.

lädt ...
melden
antworten
Urwelser (1.260 Kommentare)
am 15.08.2022 10:58

Das weiß er auch. Und was er natürlich noch weiß, bei allfälligen Wahlen sind`s Geschichte, die Schwarzen. Deswegen, alles Schall und Rauch.

lädt ...
melden
antworten
azways (5.835 Kommentare)
am 15.08.2022 11:00

Der Typ und sein Staatssekretariat sind reine Steuergeldverschwendung - eine einzige Sauerei.

lädt ...
melden
antworten
maierei (1.171 Kommentare)
am 15.08.2022 10:47

Von was der Tursky immer fabuliert. Nach der nächsten Wahl ist er wieder dort, wo er hin gehört…

lädt ...
melden
antworten
observer (22.215 Kommentare)
am 15.08.2022 09:29

Hoffentlich wird nicht alles digitalisiert und die derzeitigen Systeme dann beseitigt. Das wäre der Megawahnsinn, weil man damit ein verwundbares Angriffsziel für Hacker schaffen würde, ohne jegliches Sicherheitsnetz und mit unabsehbaren Folgen bei einer erfolgreichen Attacke. Für so was könnte man den Ausdruck too many eggs in one basket gebrauchen. Und noch was -nicht alle wollen ein Smartphone und dann davon noch abhängig sein.

lädt ...
melden
antworten
Rapunzel368 (376 Kommentare)
am 15.08.2022 11:45

Das dind halt die in der Vergangenheit lebenden. Die Digitalisierung muss schneller voran getrieben werden. Es muss Pflicht werden, digital bezahlen zu können z.B., Ämtergänge gänzlich digital zu machen und vieles vieles mehr

lädt ...
melden
antworten
reibungslos (14.481 Kommentare)
am 15.08.2022 11:57

Die Realität ist, dass es oft nicht richtig funktioniert, weil es billig sein muss.

lädt ...
melden
antworten
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 15.08.2022 12:11

Ja Rapunzel lass die Haare runter

Das nennt man Great Reset TräumerIn

lädt ...
melden
antworten
observer (22.215 Kommentare)
am 15.08.2022 12:28

Gegen das Können hat sicher niemand was, sehr wohl aber dagegen, wenn es zur Pflicht wird. Das sind dann die, die kein Bargeld mehr wollen und dafür den gläsernen Menschen und dass bei jedem Geschäft die Banken via Gebühren mitschneiden. Orwell lässt grüssen !

lädt ...
melden
antworten
Rapunzel368 (376 Kommentare)
am 15.08.2022 13:22

Dann hast wohl die falsche Bank! Ich finde es lästig, im 21. Jahrhundert Bargeld mitschleppen zu müssen. Zahle wo es geht mit Karte bzw Uhr. Viel sicherer. Aber leider zwingen die kleinen Händler einen dazu wie ein Höhlenmensch noch „Gold und Silber“ mitzuschleppen weil sie nicht bereit sind 20€ Miete für das Kasterl zu zahlen

lädt ...
melden
antworten
bvb22 (1.225 Kommentare)
am 15.08.2022 09:24

wenn die Regierung sagt bis 2030 solls fertig sein wird's eher 2040 werden

lädt ...
melden
antworten
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 15.08.2022 08:14

Des is wichtig

Braucht kann Energie undträgt zur Verblödung der Menschen bei

lädt ...
melden
antworten
telepath (353 Kommentare)
am 15.08.2022 08:11

Aus gegebenem Anlass weise ich darauf hin, dass eine zwingende Regelung erforderlich ist, die erreicht, dass die Abwärme aus Knotenpunkten und Servern nicht einfach an die Luft abgegeben, sondern sinnvoll genutzt wird. Dasselbe gilt übrigens für Klimageräte, mit denen Wohnungen oder ganze Gebäude ausgestattet werden. Keine Kühlung ohne Nutzung der Abwärme. Am einfachsten zur Warmwasserbereitung oder bei größeren Anlagen zur Erwärmung von Freibädern und Thermen.

lädt ...
melden
antworten
reibungslos (14.481 Kommentare)
am 15.08.2022 11:59

Die Frage ist halt immer, wer es zahlt.

lädt ...
melden
antworten
reinmar (400 Kommentare)
am 15.08.2022 07:47

Ich hoffe wir haben dann auch genug Strom, um diesen ganzen Plunder zu betreiben. Cyberattacken werden zunehmen, ich wünsche uns allen viel Spaß, wenn die Abhängigkeit vom Netz noch gesteigert wird.

lädt ...
melden
antworten
reibungslos (14.481 Kommentare)
am 15.08.2022 12:06

Österreich ist jetzt schon Stromimporteur, Deutschland ebenso, will aber so schnell wie möglich alle Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke abdrehen. Frankreich ist jetzt auch Stromimporteur, weil die alten AKW immer störungsanfälliger werden und der Neubau endlos lange dauert. Norwegen ist heuer auch Stromimporteur, weil es zu wenig Niederschlag gegeben hat. Italien war sowieso schon immer Stromimporteur. Und Osteuropa soll auf Befehl aus Brüssel seine Kohlkraftwerke möglichst schnell abdrehen. Und dann wäre noch die Elektroindustrie, die schon lange nicht mehr mit der Produktion von Kabeln und Transformatoren nachkommt.

Aber nach dem großen Blackout wird es weniger Leute, eine kaputte Wirtschaft, mangels Wartung funktionsunfähige Netzwerke und somit mehr als genug Strom geben.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen