Fisch ist gefragt: "Direktverkauf enorm gestiegen"
MOLLN, NEUKIRCHEN. Fisch gehört bei den Österreichern zu den beliebtesten Weihnachtsspeisen.
500 Unternehmen sind in Österreich in der Fischzucht tätig. Sie haben ein hartes Jahr hinter sich: "Während der Coronakrise im Frühjahr haben wir einen Einbruch erlebt, weil die Gastronomie als Abnehmer weggefallen ist", sagt Alois Köttl. Er ist Obfrau-Stellvertreter im Österreichischen Forellenzuchtverband und betreibt in Neukirchen/Vöckla eine Fischzucht mit zehn Mitarbeitern. Mehr als 300 Tonnen Forellen und Saiblinge werden jährlich produziert. Nun spüren die Produzenten die fehlenden Weihnachtsfeiern. Dennoch werde man gut durch das Jahr kommen, sagt Köttl: "Die Kundschaft kommt nun direkt zu uns, der Direktverkauf ist stark gestiegen." Die Leute würden auch in der Krise gerne Fisch essen. Die Vertriebswege hätten sich verändert.
Inlandsversorgung ist gering
Ähnliche Erfahrungen hat Eva Keferböck gemacht: Sie ist Prokuristin bei der Eisvogel Hubert Bernegger GmbH in Molln. "Vor allem im Frühjahr haben die Gastronomie und der Großhandel als Abnehmer gefehlt", sagt sie. Rund 26 Prozent der produzierten Frisch- und Tiefkühlware sowie der Meeresfrüchte gehen in diesen Bereich. Diese Ausfälle seien heuer aber beinahe vom Einzelhandel kompensiert worden, der die Mengen aufgekauft habe. "Wir machen die Erfahrung, dass die Leute das Geld, das sie aufgrund der geschlossenen Gastronomie sparen, im Einzelhandel ausgeben", sagt Keferböck. Der November sei etwas schwächer gewesen. Gerade vor Weihnachten werde aber sehr viel hochpreisiger Fisch gekauft: "Der Karpfen fordert uns heuer sehr." Die verarbeiteten Mengen seien um zehn Prozent gestiegen.
Eisvogel produziert in Molln sowie im italienischen Friaul Süßwasserfisch. Außerdem wird mit heimischen Züchtern zusammengearbeitet, deren Ware lebend angeliefert und in Molln verarbeitet wird. Die Jahresproduktionsmenge bei Eisvogel liegt bei rund 2200 Jahrestonnen.
Die Mengen der in Österreich produzierten Ware steigen, wie Zahlen der Statistik Austria zeigen: Demnach wurden 2019 4250 Tonnen Speisefisch in Aquakulturen produziert, das war ein Plus von 4,1 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr. Die Inlandsversorgung mit heimischem Fisch liegt dennoch nur bei rund sechs Prozent, wie es vonseiten des Forellenzuchtverbands heißt.
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