Firmen machten sich unabhängiger von Gas
WIEN. Umfrage: Ein Fünftel hat alternative Heizung
Die Hälfte von Österreichs Unternehmen hat bereits Handlungen gesetzt, um sich auf einen Gas-Notfall vorzubereiten, und plant auch, weitere Schritte für diesen Fall zu setzen, geht aus einer Umfrage sowie einer Studie des Complexity Science Hub im Auftrag der Wirtschaftskammer (WKÖ) hervor.
Über ein Fünftel von 329 Betrieben, die 51 Prozent des Gasverbrauches unter den Befragten repräsentieren, habe ihr Heizsystem bereits auf alternative Energieträger umgestellt, sieben Prozent auch ihre Produktionsanlagen auf alternative Energien umgerüstet.
Studienautor Anton Pichler sagte, dass die Wahrscheinlichkeit für einen völligen Gasstopp von Tag zu Tag geringer werde, weil sich die Gasspeicher laufend füllen. Die Unternehmen hätten bereits seit einem Jahr auf die erhöhten Gaspreise reagiert und entsprechende Einsparungsmaßnahmen gesetzt. "Die Annahme, dass wir so viel Gas wie immer brauchen, ist ein Trugschluss. Im vergangenen Jahr ist schon viel passiert, die Unternehmen reagieren schnell auf die Preissignale", so Pichler.
Laut Umfrage würde ein Gas-Ausfall bei 27 Prozent der Unternehmen zu einem kompletten Produktionsausfall führen. Ein Drittel der Unternehmen geht von keinen oder nur geringen Einbußen ihrer Produktion aus. Die meisten Betriebe gaben an, ihre Produktion innerhalb von weniger als einem Tag (21 Prozent) oder zwischen einem Tag und einer Woche (31 Prozent) wieder aufnehmen zu können.
Bisher wurden eben vor allem Maßnahmen zur Wärmedämmung und Temperatursenkung gesetzt, um Gas zu sparen. Auf die Frage, wie schnell der Energieträgerwechsel möglich wäre, gab ein Fünftel der befragten Unternehmen an, innerhalb von einem Jahr ihren Erdgasbedarf um mindestens 75 Prozent reduzieren zu können. Zwölf Prozent der Unternehmen hingegen können in den kommenden zwei Jahren ihren Gasverbrauch kaum reduzieren.