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Fintechs fordern die Banken: Tun sich Parallelwelten auf?

16.Oktober 2021

"Wir werden von den Regulierungsbehörden bevormundet, während die Fintechs – junge Unternehmen, die neue Technologien mit Finanzdienstleistungen verbinden – immer stärker in unsere Bereiche vordringen", sagte Donnerstagabend die Obfrau der Sparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer OÖ, Michaela Keplinger-Mitterlehner (Raiffeisenlandesbank), bei einer Veranstaltung im Linzer Schloss.

Keplinger-Mitterlehner und ihre Stellvertreterinnen Stefanie Christina Huber (Sparkasse OÖ) und Kathrin Kühtreiber-Leitner (OÖ Versicherung) sowie Stellvertreter Josef Weißl (Oberbank) wiesen auf die Gefahr hin, dass sich Parallelwelten auftun und der sensible Bank- und Versicherungsbereich durch Akteure, die sich außerhalb des regulatorischen Rahmens bewegen, in Misskredit geraten könnte.

Umgekehrt seien die Fintechs auch eine große Chance für die Banken, weil diese neue Technologien etwa in den Bereichen Datenmanagement oder künstliche Intelligenz schnell vorantreiben. "Da gibt es Möglichkeiten zur Kooperation, die wir auch bereits nutzen", sagte Keplinger-Mitterlehner. Schließlich beschleunige sich der digitale Transformationsprozess ständig.

Die Spartenvertreter luden die Teilnehmer der Veranstaltung zu einer virtuellen Reise in die Schweiz und nach Israel, zwei Brennpunkte der Fintech-Industrie. In Tel Aviv haben sich die Größen der IT-Industrie von Google bis Microsoft mit Töchtern angesiedelt. Diese bieten auch ein entsprechendes Umfeld für Start-ups, das die Israelis zu nutzen wissen.

"Jedes zehnte Einhorn weltweit hat seinen Sitz in Israel", sagte Markus Haas, Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Israel. Unter Einhörnern sind Start-ups mit einer Bewertung von einer Milliarde Euro gemeint. Unter ihnen ist die Trading-Plattform eToro, die auch bei uns aktiv ist. Das 2007 gegründete Unternehmen bietet eine App zum Handel mit Wertpapieren und Kryptowährungen an. eToro zählt bereits mehr als 20 Millionen User, ist weltweit aktiv und wird an den Finanzmärkten mit knapp zehn Milliarden Dollar bewertet.

Die Schweiz ist traditionell ein wichtiger Finanzplatz in Europa. Nicht zuletzt deshalb habe sich auch ein höchst produktives "Fintech-Ökosystem" entwickelt, sagte der aus Laakirchen stammende Handelsdelegierte Stefan Fischereder. Darüber hinaus sei die Schweiz auch eine Drehscheibe für internationales Risikokapital. "Das ist ein guter Nährboden für aufstrebende Fintechs", sagte Fischereder. (hn)

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