FACC streicht Dividende und beantragt großteils Kurzarbeit
RIED IM INNKREIS. Der Innviertler Luftfahrtzulieferer FACC schüttet für das Rumpfgeschäftsjahr 2019 keine Dividende an seine Aktionäre aus. Wegen der Coronakrise wird für einen Großteil der Belegschaft voraussichtlich ab 6. April für drei Monate Kurzarbeit beantragt.
Das von der FACC bereits vorab gemeldete Ergebnis für das Rumpfgeschäftsjahr 2019 (1. März bis 31. Dezember) bleibt unverändert. Der Nettogewinn sank von 33,1 auf 16,3 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse stiegen hingegen im gleichen Zeitraum um 1,8 Prozent auf 596,1 Millionen Euro, wie das Unternehmen heute, Mittwoch, in einer Aussendung mitteilte.
Umwälzungen gibt es im laufenden Geschäftsjahr wegen der Coronakrise. Zum einen streicht die FACC die Dividende, zum anderen wird für einen Großteil der Belegschaft voraussichtlich ab 6. April für drei Monate Kurzarbeit beantragt. Zwar seien Neuaufträge von Kunden im Wert von 800 Millionen US-Dollar „sehr erfreulich“, aber dieser Aspekt trete unter den aktuellen Rahmenbedingungen in den Hintergrund.
„Wir müssen die Balance zwischen dem Schutz unserer Belegschaft und dem Ringen um ökonomische Stabilität finden“, wird der FACC-Vorstandsvorsitzende Robert Machtlinger in der Aussendung zitiert. Er geht davon aus, dass es in den nächsten Quartalen „zu spürbaren Nachfrage- und Produktionseinschränkungen“ kommen wird. Vor allem bei den Abrufen sei mit großen Schwankungen zu rechnen, darum die vorsorgliche Anmeldung zur Kurzarbeit. Gleichzeiig betont der Vorstandschef die "Systemrelevanz" der FACC. Ohne das Unternehmen kann weltweit kein Flugzeug mehr fertig gestellt werden.
Die Luftverkehrsbranche sei „unvermittelt und unverschuldet“ einer harten Belastungsprobe ausgesetzt. Deshalb will das Unternehmen das Investitionsbudget für heuer neu planen. Unter anderem werden die Investitionen in den Standort Kroatien einer neuerlichen Prüfung unterzogen. FACC will aber am Standort festhalten, um „Fertigungskosten mittel- und langfristig zu senken“, wie es heißt.
"Die Luftverkehrsbranche sei „unvermittelt und unverschuldet“ einer harten Belastungsprobe ausgesetzt."
--> Boing ist wohl nicht ganz unverschuldet in einer Krise.