EZB hält unter neuer Präsidentin Lagarde an Zinstief fest
FRANKFURT. Der EZB-Rat beließ am Donnerstag den Leitzins im Euroraum unverändert bei 0,0 Prozent. Die Europäische Zentralbank hält also auch unter der neuen Präsidentin Christine Lagarde an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest.
Banken müssen weiter Negativzinsen von 0,5 Prozent zahlen, wenn sie Gelder bei der Zentralbank parken. Zudem steckt die EZB seit November monatlich 20 Milliarden Euro in den Erwerb von Anleihen.
Die seit 1. November amtierende Französin hatte schon vor ihrem Amtsantritt deutlich gemacht, dass sie eine sehr lockere Geldpolitik auf absehbare Zeit für nötig hält. Allerdings will sie mögliche negative Folgen und Nebeneffekte des EZB-Kurses genauer in den Blick nehmen. Die Sorgen der Menschen müssten beachtet werden. Außerdem wolle sie die Entscheidungen der Notenbank künftig besser erklären. Auch der Kampf gegen den Klimawandel soll eine größere Rolle spielen.
Sparern macht das Zinstief zu schaffen. Zinsen auf Sparbuch und Tagesgeldkonten sind quasi abgeschafft. Wer viel Geld bei der Bank bunkert, dem drohen gar Negativzinsen. Kreditnehmer profitieren dagegen von den Niedrigzinsen.
Stabile Preise im Euroraum
Hauptziel der Währungshüter sind stabile Preise im Euroraum. Mittelfristig strebt die EZB für den Währungsraum mit seinen 19 Ländern eine Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an. Das ist weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten dann Investitionen aufschieben - in der Hoffnung, dass es bald noch billiger wird.
Mit der Billiggeldschwemme, die unter Lagardes Vorgänger Mario Draghi beschlossen worden war, versuchen die Währungshüter, die Wirtschaft anzukurbeln und die Teuerung anzuschieben. Dennoch hat die EZB ihr Inflationsziel seit langem nicht mehr erreicht. Lagarde hat angekündigt, die Strategie der Notenbank bald zu überprüfen. Dabei geht es unter anderem darum, ob das mittelfristige Inflationsziel noch zeitgemäß ist.
Draghi hatte kurz vor Ende seiner achtjährigen Amtszeit die Geldpolitik weiter gelockert und das Zinstief zementiert. Vor allem die jüngste Neuauflage der Wertpapierkäufe hatte für massive Kritik von Ratsmitgliedern gesorgt. Gleich mehrere nationale Notenbankchefs hatten sich öffentlich distanziert - darunter auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann.
Mit der Flut frischen Geldes will die EZB Konjunktur und Inflation zusätzlich auf die Sprünge helfen. Der Kauf von Staatsanleihen hilft Regierungen, sich günstiger neues Geld zu besorgen. Zugleich soll der zuletzt verschärfte Strafzins Banken dazu bewegen, mehr Kredite zu vergeben, statt Geld bei der EZB zu parken.
DASS ES IMMER NUR UM GSICHTER GEHT
Höchstens um ein Polizeiauto, wenn ein Besoffener in den Graben gefahren ist.
Nach dem Nullzinsen Opa Draghi folgt die Minuszinsen-Oma Lagarde. Die EU-Diktatur klaut unsere Sparzinsen und versucht gleichzeitig die Inflation auf 2% zu pushen. Das ist Enteignung aller Sparer(innen) im großen Stil, weil sonst einige krachende EU Mitgliedstaaten ihre Staatsschulden nicht mehr bedienen könnten und Pleite gingen.
> klaut unsere Sparzinsen
Das tut sie auf Befehl der Regierungen, die die Leute gewählt haben!
"Lieber eine Milliarde Schulden als ein paar Arbeitslose in der Verstaatlichten"-Kreisky.
@FLIKFLAK1: Den Sparzinsen-Klau hat es auch früher schon gegeben, als die Zinsen weit höher waren. Denn damals war die Inflation zum Teil eben noch höher und real verlor man auch bei nominell relativ hohen Sparzinsen Geld durch die höhere Inflation.
Aber die meisten Sparer haben sich das nicht angesehen bzw. nachgerechnet. Jetzt ist es offensichtlicher.
Ausserdem: Wenn die Zinsen steigen würden, würden wir als Privatpersonen zwar ein paar dutzend oder wenn es gut geht, hundert Euro mehr auf unser Sparbuch gutgeschrieben bekommen, dafür müssten wir aber noch weit mehr Geld an den Staat abliefern, damit dieser seinen höheren Zinsendienst bewältigen kann.
Die Wenig-Vermögenden wären dann die Verlierer, denn was sie sich privat an Zinsen holen, würde nicht dafür reichen, die höheren Staats-Zinsen zu bewältigen.
Rechnet mal aus, wie viel Schulden von den 280 Mrd. Euro auf jeden einzelnen von uns kommen. Es sind rund 38.000 Euro.