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EZB-Chefin erwartet, dass die Inflation noch monatelang ansteigt

23.Juli 2021

Die Geldschleusen der Europäischen Zentralbank (EZB) bleiben weit geöffnet. In der ersten Zinssitzung nach der Verabschiedung einer neuen geldpolitischen Strategie bekräftigten Europas Währungshüter ihren expansiven Kurs mit Zinsen auf Rekordtief und milliardenschweren Anleihenkäufen. Die Notenbank hält den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.

Bei 0,0 Prozent liegt der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld seit März 2016. Zugleich müssen Geschäftsbanken nach wie vor 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken.

Das zu Beginn der Coronapandemie aufgelegte Notkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen mit einem Volumen von 1,85 Billionen Euro führt die EZB bis mindestens Ende März 2022 fort. Obwohl angesichts der anziehenden Konjunktur die Zweifel an der Notwendigkeit solcher Käufe wachsen, will die Notenbank das Tempo der Wertpapierkäufe im dritten Quartal erhöhen.

Keine Einstimmigkeit

Das musste auch EZB-Chefin Christine Lagarde einräumen: "Wir hatten keine Einstimmigkeit, aber wir hatten eine überwältigende Mehrheit zur Kalibrierung des geldpolitischen Ausblicks für die EZB-Leitzinsen", sagte sie nach der Sitzung der Währungshüter.

Die Zentralbank will unter anderem nun ihre Leitzinsen so lange auf dem aktuellen oder einem noch niedrigeren Niveau halten, bis zu sehen ist, dass die Inflation zwei Prozent erreicht und dann erst einmal so bleibt. Das könnte auch eine Übergangszeit von Inflationsraten moderat über zwei Prozent beinhalten.

Die EZB betonte außerdem, sie sei bereit, alle Instrumente nötigenfalls anzupassen, um zu erreichen, dass sich die Inflation mittelfristig bei ihrem neuen Ziel stabilisiert. Die Inflationsrate im Euroraum lag im Juni bei 1,9 Prozent. Für die nächsten Monate erwartet Lagarde einen Anstieg, der erst Anfang 2022 nachlassen wird. Die EZB erachtet den Preisanstieg aber als nicht nachhaltig. Für 2023 rechnete sie zuletzt mit einer Rate von 1,4 Prozent. Damit läge das neue Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbank noch weit entfernt.

Corona belaste das Preisniveau: "Es ist noch ein gutes Stück des Weges zu gehen, bevor die Auswirkungen der Pandemie auf die Inflation beseitigt sind." Zugleich dürften schwaches Lohnwachstum und der Anstieg des Euro-Wechselkurses den Inflationsdruck noch einige Zeit dämpfen.

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