Europas führende Banken schließen zur US-Konkurrenz auf

FRANKFURT. Die Gewinne der zehn größten Banken stiegen im ersten Halbjahr um 80 Prozent.
Die zehn nach Bilanzsumme größten europäischen Banken haben im ersten Halbjahr ihre Nettogewinne um 80 Prozent auf 75 Milliarden Euro gesteigert. Das ist der mit Abstand höchste Wert der vergangenen zehn Jahre, schreibt das Beratungsunternehmen EY. Der Gewinnsprung wurde einerseits von Zinserhöhungen der Notenbanken getragen. Maßgeblich dazu beigetragen hat auch die Schweizer Großbank UBS, die mit der Übernahme der Konkurrentin Credit Suisse umgerechnet 27,4 Milliarden Euro verdiente (nach 2,1 Milliarden Euro im Vorjahr). Damit schlossen Europas Großbanken zur US-Konkurrenz auf: Deren Gewinne wuchsen um sieben Prozent auf umgerechnet 82 Milliarden Euro.
Bei der Profitabilität überholten Europas Banken erstmals seit zehn Jahren die US-Konkurrenz: Die Eigenkapitalrendite (Return on Equity/RoE) lag per 30. Juni bei 15,5 Prozent, ein Plus von 5,9 Prozent. Auch diese Entwicklung ist auf das stark verbesserte Ergebnis der UBS zurückzuführen. Die zehn US-Banken kamen auf 12,6 Prozent RoE. Die Eigenkapitalrendite setzt den Gewinn ins Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital.
Bestverdiener unter allen 20 analysierten Banken war die UBS vor der US-Bank JPMorgan Chase (umgerechnet 24,8 Milliarden Euro).
An der Börse sind die US-Banken nach wie vor mehr wert: Ihre Marktkapitalisierung liegt bei 1,15 Billionen Euro. Bei Europas Banken waren es 522,5 Milliarden Euro.